Jetzt schon total erschöpft

Anlässlich des Welterschöpfungstags am 29. Juli fordert der BUND vom Senat konsequenten Klimaschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Bremen fordert vom Senat der Hansestadt mehr Engagement gegen die Klimakrise. „Hitzesommer, Überschwemmungen und Brände: Die Alarmlampen stehen auf Rot“, sagte am Montag die stellvertretende BUND-Geschäftsführerin Katja Muchow mit Blick auf den Welterschöpfungstag. Er liegt in diesem Jahr auf dem 29. Juli und markiert Umweltschützer*in­nen zufolge den Tag, an dem die Menschheit rechnerisch alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann.

„In der Bremer Politik werden die Signale zwar ernst genommen“, so Muchow weiter. „Aber es geht leider nur in Minischritten voran, um den schon heute dramatischen Auswirkungen der Klimakrise und des weltweiten Artensterbens etwas entgegenzusetzen.“

Forderungen dazu habe der BUND zusammen mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband in einem gemeinsamen Papier festgehalten. Das Ziel müsse sein, den Ressourcenverbrauch massiv zu senken und gerechter zu verteilen. Dabei geht es Muchow zufolge vor allem um eine Stadtentwicklungspolitik, die eine ausreichende Wohnungsversorgung von weniger privilegierten Haushalten gewährleistet und den Flächen-, Rohstoff- und Energieverbrauch verringert.

Die Sicherung von Grünräumen und Kleingartengebieten sowie eine umweltfreundliche Mobilität seien für die Lebens- und Umweltqualität in der Stadt unverzichtbar. Deshalb muss nach Auffassung des BUND „der bisherige expansive Flächenverbrauch beendet und bis spätestens 2030 auf ‚netto null‘ gesenkt werden“.

Berechnet wird der jährliche Welterschöpfungstag durch das „Global Footprint Network“. Grundlage dafür ist der sogenannte ökologische Fußabdruck. Damit wird abgebildet, wie stark der Mensch das Ökosystem beansprucht, um etwa Energie oder Nahrung zu gewinnen. Vor allem Be­woh­ne­r*in­nen der Industrienationen benötigen für ihren Lebensstil vergleichsweise viele Ressourcen. Im vergangenen Jahr lag der Tag pandemiebedingt auf dem 22. August, 2019 wie jetzt auch bereits auf dem 29. Juli; vor 20 Jahren im Oktober und vor 30 Jahren im Dezember. (epd)