meinungsstark
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„Sport bis zum Breakdown“?

„Selbstliebe 2.0: Ich brauche ein Update“, taz vom 13. 9. 21

Danke, Anna Dushime, für Ihren guten Artikel zum Thema Selbstliebe. Katholisch erzogen, wurden wir auf Nächstenliebe getrimmt. So fällt es mir leicht, für jemanden zu kochen, aber für mich selbst reicht es gerade noch so zum Stullenschmieren. Ich muss mich immer wieder überreden, mich genauso liebevoll zu behandeln wie das Gegenüber. Stolz auf das „einfach sein“ statt auf dieses exzessive Konsumieren oder Sport bis zum Breakdown. Für eine bessere Welt!

Thomas Hochrein, Marzell

Jesus trug gar keine Socken

„CDU/CSU in der Krise: Auf der Kippe“, taz vom 11./12. 9. 21

Ein Aspekt fehlt mir oft, wenn es um die politische Einordnung der CDU geht. Man sagt zwar immer, Namen seien Schall und Rauch, aber dennoch: Was bedeutet das Christliche im Kürzel dieser Partei? Wer will im 21. Jahrhundert anderen einen Gottesstaat ausreden, der selbst die Fahne der Kreuzritter schwenkt? Wenn sich die Unionspolitiker und Politikerinnen den christlichen Schuh unbedingt weiterhin anziehen wollen, sollten sie wissen, dass Jesus Sandalen trug, ohne jegliche Art von Socken. Was für mich vom „hohen C“ der Unionsparteien bleibt, ist die Vetternwirtschaft mit dem katholischen Klerus, und der brilliert nun auch nicht gerade durch Demokratie und Menschenliebe. Die Taliban sperren die Frauen ein. Der Vatikan sperrt sie aus. Entscheiden wir uns also: „Der Name ist Schall und Rauch“? Oder: „Nomen est omen“.

Heinz Mundschau, Aachen

Danke, altes Haus!

betr: taz Beiträge zum klimaneutralen Heizen

Wichtige Ansätze für die Zukunft wurden in der taz vorgestellt, was aber in der Debatte noch fehlt, ist die Berücksichtigung der tatsächlichen Voraussetzungen alter Häuser. Wir müssen auch den Altbestand und seine Eigenheiten bei der Energiewende berücksichtigen, um nicht, wie bereits zum Teil Praxis, unter der Fahne der energetischen Sanierung, funktionierende Gebäude abzureißen und/oder den Leerstand der Gebäude, die nicht in diese Konzepte passen, zu forcieren.

Ich lebe in einem Gründerzeithaus (Baujahr 1880), eine komplette Außendämmung würde den Charakter des Hauses zerstören. Die Außendämmung, sowie der Abriss einiger Häuser in der Nachbarschaft, hat zu einer völligen Gesichtslosigkeit des Ortskerns meiner Gemeinde geführt, einige Häuser stehen komplett leer. Damit ist unser Ort kein Einzelfall. Lebenswertes, zentrales Wohnen in Altorten ist aber auch für die Energiewende wichtig – so werden schließlich lange Wege vermieden. Mit einigen gezielten Dämmmaßnahmen und einem sparsamen Umgang mit Energie liegt unser Energieverbrauch pro Person deutlich unter dem Durchschnitt.

Der Verbrauch von Energie und Rohstoffen zum Bau des Hauses hat sich längst amortisiert, zumal damals ökologisch und energiesparend gebaut wurde, mit natürlichen Materialien aus der Region. Pauschallösungen wirken zwar oft einfach, aber auch beim Energiesparen steckt der Teufel im Detail. Darauf muss in der Gesetzgebung Rücksicht genommen werden, um weiteren Leerstand und die Vernichtung von Wohnraum zu verhindern. Barbara Keller, Mainstockheim

Zu viel Ambition – oder zu wenig?

„Sind die Grünen unehrlich, Frau Baerbock?“,

taz vom 11./12. 9. 21

Was bleibt von dieser taz-Botschaft? Es bleibt: Die Grünen sind unehrlich. Das stimmt sogar dann, wenn ich das Urteil des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) zugrunde lege, das feststellt, keines der Wahlprogramme führt zu Klimaneutralität. Auch wenn die Grünen dem Ziel am nächsten kommen, das Urteil unehrlich und überambitioniert bleibt.

Dass CDU wie SPD am Kohleausstieg 2038 festhalten und – trotz der Überflutungen und des Weltklimaberichts – immer noch derart unambitioniert sind, wird nicht herausgestellt.

Klaus Warzecha, Wiesbaden