KRITIK AN DE MAIZIÈRES BUNDESWEHRUMBAU
: Wehrbeauftragter enttäuscht von Reform

BERLIN | Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hat die Bundeswehrreform kritisiert. „Entgegen den ursprünglichen Bekundungen haben auch bei diesem Konzept wieder einmal die Interessen der Soldatinnen und Soldaten keine entscheidende Rolle gespielt“, sagte er der Passauer Neuen Presse.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Dienstagabend eine rasche Realisierung der Reform samt Standortschließungen angekündigt. Zwischen 2014 und 2016 sollen bundesweit 32 Standorte aufgegeben werden, zusätzlich zu den schon bekannten kommt noch Idstedt in Schleswig-Holstein dazu. Bis 2017 soll sich das Personal auf 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 5.000 Freiwillige reduzieren.

Beim Standortkonzept seien viele Chancen vertan worden, kritisierte der Wehrbeauftragte Königshaus: „Statt Wert darauf zu legen, die Notwendigkeit der Pendelei zu reduzieren, ging es offenbar vor allem darum, Ministerpräsidenten, Landräte und Bürgermeister zufriedenzustellen.“ Die Soldaten fühlten sich nicht mitgenommen. „Sie sehen die Reform als Problem.“ (dpa)