KRAUTIG-ANALOGER ELEKTROWAVEPUNK
: SGNLS

Manchmal bekommt man doch noch eine zweite Chance. Wer das Konzert der SGNLS Anfang des Monats im Lagerhaus verpasst hat, hat jetzt im Karo in Walle noch einmal die Möglichkeit, sich dem energischen Wavepunk der SGNLS auszusetzen.

Das Trio aus Philadelphia streunt, diverse analoge Synthesizer im Gepäck, zielsicher durch das Niemandsland zwischen krautigem Noise und ruppigeren Wave-Spielarten. Die Musik erinnert an eine Zeit, in der Artschool und Punk enge Verbindungen miteinander eingegangen sind. Dass die Musik der SGNLS nicht frei von Retrocharme ist, muss da nicht verwundern. Auf der Bühne herrscht Laptopverbot, dafür gibt es massig futuristische Tapeloops.

Auf dem Debütalbum werden die experimentelleren Stränge des Gitarrenkrachs der letzten drei Dekaden (vor allem Chrome klingt an) und psychedelische Synthieeskapaden miteinander vertäut – als hätten Hawkind, Wire und Throbbing Gristle sich gemeinsam in ein Kellerstudio eingeschlossen und gemeinsam Tat oder Wahrheit gespielt.

Auf einen Nenner bringen lässt sich das wüste Gemisch nicht ohne Weiteres, und das ist auch gut so. Vor allem sind die SGNLS eine so ekklektizistische wie mitreißende Liveband.

■ Freitag, 20 Uhr, Karo