Salafisten greifen Polizisten an

ISLAMISTEN Rechte provozieren in Bonn mit Mohammed-Karikaturen, radikale Muslime gehen sofort in die Luft: Bei schweren Ausschreitungen werden 29 Polizisten verletzt

BONN taz/dpa | Mit einem Gewaltausbruch gegen die Polizei haben rund 200 radikalislamische Salafisten in Bonn auf eine Aktion der rechtspopulistischen Partei „Pro NRW“ reagiert. Als „Pro NRW“-Anhänger am Samstag eine Karikatur des dänischen Zeichners Kurt Westergaard zeigten, kam es zu einer „Explosion der Gewalt, die wir lange nicht mehr erlebt haben“, sagte die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa am Sonntag. Ein 25-Jähriger griff mit einem Messer drei Beamten an. Dabei wurden eine 30-jährige Polizeikommissarin und ihr 35 Jahre alter Kollege schwer verletzt. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Gegen ihn wird wegen versuchter Tötung ermittelt.

Es flogen Flaschen und Steine auf die eingesetzten Beamten. Insgesamt 29 Beamte erlitten bei der Auseinandersetzung Verletzungen – zum Teil hätten die Salafisten mit von Zäunen abgebrochenen Latten auf die Polizisten eingeschlagen. Die Einsatzkleidung der Beamten verhinderte dabei Schlimmeres. Zudem wurden mehrere Streifenwagen beschädigt. Nachdem die Situation eskalierte, wurde die „Pro NRW“-Veranstaltung abgebrochen. 109 Personen wurden festgenommen. Es werde geprüft, inwieweit sie sich des Landfriedensbruchs schuldig gemacht haben, erklärte Oberstaatsanwalt Bernd König.

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