Verena Becker erneut verhaftet

BUBACK-MORD Ex-RAF-Terroristin wird wegen des Attentats auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback festgenommen. 32 Jahre nach ihrer ersten Verhaftung im Mai 1977. Ermittler sehen Verena Becker nicht als Schützin

FREIBURG taz | Die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker wurde am Donnerstag verhaftet. Dies teilte die Bundesanwaltschaft gestern mit. Sie sieht einen dringenden Tatverdacht, dass Becker an der Ermordung des damaligen Generalbundesanwalts Siegfried Buback 1977 in Karlsruhe beteiligt war. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Becker damals selbst auf Buback geschossen hat. Die Verhaftung wurde unter anderem mit Fluchtgefahr begründet.

Becker stand schon 1977 im Verdacht, dass sie am Buback-Attentat beteiligt war, unter anderem weil bei ihrer Verhaftung im Mai 1977 die Tatwaffe in ihrem Gepäck gefunden wurde. Das Verfahren wurde mangels Beweisen eingestellt.

Die Bundesanwaltschaft nahm im April 2008 neue Ermittlungen auf. Nach Aussagen von Ex-RAFler Peter-Jürgen Boock und Recherchen von Michael Buback, dem Sohn des Attentatsopfers, war zunächst Ex-RAFler Stefan Wisniewski, dann aber auch Verena Becker in Verdacht geraten. Bei den Ermittlungen wurde von Becker Zellmaterial entnommen und mit alten Spuren verglichen. Die Untersuchungen ergaben im Februar, dass Becker wohl die Bekennerschreiben zum Buback-Mord abgeschickt hat. Darauf wurde Beckers Telefon- und Mailverkehr überwacht und vor wenigen Tagen ihre Wohnung im Berliner Umland durchsucht. Dabei fanden sich weitere belastende Unterlagen, weshalb die Bundesanwaltschaft umgehend einen Haftbefehl beantragte.

Am Freitag fand beim Bundesgerichtshof im Beisein von Becker eine erste Prüfung des Haftbefehls statt. CHRISTIAN RATH

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