Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Die erste Ausgabe der taz erschien am 17. 4. 1979. Seit 1992 gehört sie der Genossenschaft. Aus Anlass ihres Geburtstages machen wir unseren LeserInnen ein ganz besonderes Geschenk: eine taz, produziert von GenossInnen in Berlin, Hamburg und Bremen

Seit 20 Jahren sorgen die Genossinnen und Genossen mit ihrer Unterstützung dafür, dass es unsere Zeitung 33 Jahre nach ihrer Gründung noch immer gibt. Ohne das Geld, das die mittlerweile über 11.700 BesitzerInnen über die Jahre in ihre taz investiert haben, gäbe es uns nicht mehr.

Zwar schreiben wir seit drei Jahren schwarze Zahlen, in der Vergangenheit gab es aber immer wieder Phasen, in denen unser alternatives Zeitungsprojekt kurz vor dem Aus stand. Zu diesem 20. Geburtstag wollten wir unseren UnterstützerInnen mit einem besonderen Geschenk Danke sagen. Und das haben wir getan – Sie halten das Ergebnis in Ihren Händen. Aus 328 Bewerbungen haben wir 33 GenossInnen eingeladen, eine taz zu machen. In Telefonkonferenzen und Rundmails wurde seit Wochen geplant, diskutiert, verworfen. Am Produktionstag selbst waren die GenossInnen maßgeblich beteiligt an der Konzeption der Seiten, haben recherchiert, kommentiert, interviewt und nachrichtliche Texte verfasst. Sogar das „verboten“ war am Freitag, den 13. fest in den Händen der GenossInnen. Die taz-Redaktion leistete lediglich technische Unterstützung und moderierte die ein oder andere Entscheidungsfindung. Eine solche freundliche Übernahme ist natürlich immer ein Experiment. Plötzlich müssen Menschen zusammenarbeiten, die sich überhaupt nicht kennen, unter hohem Zeitdruck müssen Entscheidungen getroffen werden, immer in dem Wissen, in die taz-Annalen einzugehen. Die inhaltliche Bewertung überlassen wir Ihnen.

Aus unserer Perspektive ist das Experiment bestens gelungen. In den Fluren des Rudi-Dutschke-Hauses haben alle gespürt, dass da zusammenkommt, was zusammengehört. taz-Familie in Bestform. Wir haben erlebt, dass es gut ist, zu diskutieren, noch besser aber, die Kräfte zu bündeln, Dinge in die Hand zu nehmen und etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Unsere ursprüngliche Idee war es, den GenossInnen etwas zu schenken. Am Ende sind wir tazlerInnen selbst beschenkt worden durch diesen ermutigenden und lustvollen Tag, an dem wir Solidarität gelebt und gefeiert haben.

Konny Gellenbeck, 56, arbeitet seit 1986 in der taz. Sie wurde 1992 Genossin und leitet das Projekt taz-Genossenschaft seit 1996. ■ Ines Pohl, 45, ist seit 2009 Chefredakteurin der taz – und natürlich Genossin