Mein gutes Leben, Teil III

Leben auf dem Dorf mit Metropolenanschluss

Mein gutes Leben ist ein Stadt-Land- und Sommer-Winter-Wechselspiel. Arbeiten und Wohnen an einem Ort, Büros und Seminarräume in der alten Scheune, ein kleines Beziehungsteam und ein größeres Arbeitsteam. In der nordostdeutschen Seen-Agrarlandschaft mit Bahnanschluss an die Kulturmetropole. Neben der globalen sozialen Vernetzung übers Internet viele reale Orts-Gespräche und freundschaftliche Berührungen, Nachbars Katze, meine Kühe auf der Weide, Frau Lange mit Mann im Hofladen. Mit Frau und Kollegen Essen und Grauburgunder trinken, während im Garten die Jahreszeiten vorüberziehen.

Retroelemente aus der Manufaktum-Welt: Beete umgraben, Kirschen pflücken, Äpfelernten, Marmelade kochen, Kartoffeln einlagern. Bio-Milch vom Bauern nebenan, viele Köche und viele Esser, aber geringe Importbilanz.

Eine Form von Gemeinschaftsmodell leben, spirituell und ideologiefrei. Politik im Kleinen, vor Ort, nach Feierabend, das Dorfleben mitgestalten. Postmodernes Landleben fängt gleich hinter Berlin an, in einer Stunde zurück zur gobalen Avantgarde in Staatsoper oder Radialsystem. Von manchem weniger, vom kleinen Glück etwas mehr. AXEL DOSCH

Axel Dosch, 43, Berater und Demografie-Coach, wohnt am Stadtrand von Berlin, taz-Genosse seit 2000, den ersten Anteil schenkt er seiner Nichte zur Geburt