Transporteur soll bei Aufklärung helfen

SONDERMÜLL Gerangel um Asbestschlamm aus dem niedersächsischen Wunstorf geht weiter. Region Hannover drängt auf Einigung

Im Streit um die Lieferung von 170.000 Tonnen Asbestmüll nach Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hat die Region Hannover der beauftragten Firma eine Frist von zwei Monaten zur Klärung der Machbarkeit gesetzt. Wenn die Lieferung in die beiden Länder scheitere und sich auch keine andere Deponie finde, sei auch eine dauerhafte Lagerung vor Ort in Wunstorf bei Hannover nicht ausgeschlossen, teilte ein Regionssprecher am Montag mit.

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hatten die Annahme des Industriemülls auf zwei landeseigenen Deponien abgelehnt, obwohl diese der Entsorgungsfirma zunächst Aufnahmebereitschaft signalisiert hatten. Die Region hatte der Firma ursprünglich bis Anfang der Woche eine Frist gesetzt, die vorbereitenden Arbeiten wieder aufzunehmen. Angesichts des Winterwetters sei dies so schnell nicht möglich gewesen, hatte die Firma erklärt.

In Wunstorf bei Hannover lagert Asbestschlamm der 1990 aufgelösten Firma Fulgurit. Bereits 2009 scheiterte der Versuch, den Giftmüll auf eine Halde nach Hannover zu bringen, am Einspruch des Oberverwaltungsgerichts. Es hatte den Gesundheitsbedenken von Anliegern recht gegeben.

Trotz der Ablehnung der beiden Nordländer gebe es keine rechtlich bindenden Hindernisse, sondern nur politische Willensbekundungen, die dem Abtransport des Giftmülls im Weg stehen, sagte der Umweltdezernent der Region Hannover, Axel Priebs. Er rief die Landesregierung auf, für Rechtssicherheit für das Transportunternehmen zu sorgen.

Zugleich kündigte die Region allerdings an, auch dessen Vorgehen zu überprüfen. Die Firma soll etwa dokumentieren, dass sie von den Deponien in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein tatsächlich eine Zusage zur Annahme des Mülls erhalten hat. Beide Länder hatten vertragliche Vereinbarungen bestritten. (dpa)