Brasilien räumt ab

Der wichtigste Preis der Oberhausener Kurzfilmtage geht an den brasilianischen Filmemacher Marcellvs L.

OBERHAUSEN dpa/taz ■ Der Große Preis der diesjährigen Internationalen Kurzfilmtage geht nach Brasilien. Für seinen Beitrag „man.road.river“ erhielt der Filmemacher Marcellvs L. die wichtigste, mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung des Festivals. Dem Künstler sei mit seinem zehn Minuten langen Video ein „brillanter und minimalistischer Film“ gelungen, befand die Jury am gestrigen Dienstag.

Die jeweils mit 3.500 Euro verbundenen Hauptpreise des Kurzfilmfestes gehen an Tan Chui Mui aus Malaysia für „Ein Baum in Tanjung Malim“ als fiktive Autobiografie der Filmemacherin sowie an Guy Ben-Ner aus Israel, der in „Wilder Junge“ die Erziehung seines vierjährigen Sohnes erzählt. Als besten Beitrag des deutschen Wettbewerbes (5.000 Euro) ehrte die Jury „Remake“ der Filmemacherinnen von „Hangover Ltd.“, wobei Christine Groß, Sophie Huber, Ute Schall, Tatjana Turanskyi und Claudia Splitt einen Film von John Cassavetes als Inspirationsquelle genutzt hätten. Die Geschichte von vier Frauen an der Bar und ihrer „erotischen Projektionen“ ist laut Jury „eine atmosphärisch dichte Miniatur zwischen Hysterie und Selbstironie“.

Weitere Preise gingen an Valérie Pirson (Belgien), Abigail Child (USA), Maria Mohr (Berlin) und Jayne Parker (England). In den Wettbewerben der 51. Internationalen Kurzfilmtage waren seit vergangenem Donnerstag 134 Beiträge aus 36 Ländern zu sehen. Bereits am Samstag hatte das Regie-Kollektiv „Zeitguised“ den Musikvideo-Preis erhalten.