NGOler aus Ägypten ausgereist

KAIRO afp | Ägyptische Medien haben scharfe Kritik an der Ausreiseerlaubnis für die angeklagten ausländischen Mitarbeiter von Stiftungen und anderen Nichtregierungsorganisationen geäußert. Die unabhängige Zeitung al-Tahrir bezeichnete die Entwicklung in dem Fall als „Skandal“ und warf der Militärregierung vor, dem Druck aus dem Ausland nachgegeben zu haben. Der Militärrat habe der Welt bewiesen, dass die Unabhängigkeit der Justiz in Ägypten nur eine „Illusion“ sei, hieß es in dem Artikel. Die unabhängige Zeitung al-Masri al-Jom berichtete, zwei Abgeordnete hätten parlamentarische Fragen eingereicht, um dem Vorfall auf den Grund zu gehen.

Die ägyptischen Behörden hatten am Mittwoch das Ausreiseverbot gegen die 43 Beschuldigten aufgehoben, die sich seit Kurzem vor Gericht verantworten müssen. Daraufhin waren nach Angaben des Flughafenpersonals am Donnerstag 17 Mitarbeiter von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Ägypten ausgereist. Unter ihnen waren nach Angaben des Auswärtigen Amts auch die beiden angeklagten Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Arbeit illegal aus dem Ausland finanziert und sich in die Politik des Landes eingemischt zu haben. Der Prozess ist international höchst umstritten und hat zu diplomatischen Verstimmungen geführt.