GEDENKEN AN NEONAZI-OPFER IN ROSTOCK
: Rechtsextreme greifen Polizei an

ROSTOCK | Am Rande einer Gedenkveranstaltung für ein Opfer der Neonazi-Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) haben Rechtsextreme in Rostock Polizisten angegriffen. Schwarz gekleidete Vermummte hätten am Samstag eine Eisenstange auf Beamte in Zivil geschleudert, teilte die Polizei mit. Ein Polizist wurde am Knie verletzt und musste ärztlich versorgt werden. Die Tatverdächtigen flüchteten.

Die Polizei geht davon aus, dass die Gruppe von 20 bis 30 Vermummten, die Schlagwaffen dabeihatten, das Gedenken an das Neonazi-Opfer Mehmet Turgut stören wollten. Etwa 100 Personen waren den Angaben zufolge dem Aufruf der Linkspartei gefolgt, friedlich des Ermordeten zu gedenken. Der damals 25 Jahre alte Imbissverkäufer war 2004 im Stadtteil Toitenwinkel erschossen worden.

Bei der Fahndung nach den Tätern fasste die Polizei neun Menschen, „die Sturmhauben und Schlauchschals zur Vermummung bei sich trugen und der rechten Szene zuzuordnen sind“. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Verdachts des Landfriedensbruchs. (dpa)