UNTERM STRICH

Im Berliner DGB-Haus wird diese Woche eine Ausstellung über die während der Herrschaft der Nationalsozialisten untergetauchte Jüdin Marie Jalowicz eröffnet. Um den Deportationen der Nationalsozialisten zu entgehen, habe Jalowicz von 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in wechselnden Verstecken in der Umgebung Berlins gelebt, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund am Montag in der Bundeshauptstadt mit. Schüler des Gymnasiums Villa Elisabeth im brandenburgischen Wildau recherchierten den Weg der damals 20-Jährigen als Zwangsarbeiterin bei Siemens und in wechselnden EEVerstecken, unter anderem in Zeuthen. Die Rechercheergebnisse werden nun in der Ausstellung dokumentiert, die sich anhand der Biografie der Marie Jalowicz thematisch mit der Judenverfolgung auseinandersetzt. Die Ausstellung, die den Titel trägt „Marie Jalowicz: Ich musste in die Illegalität. Eine Jüdin im Untergrund und ihre Helfer“, wird am Donnerstag um 15 Uhr eröffnet. Sie kann bis zum 10. März besichtigt werden.

Der Deutsche Hörbuchpreis wird dieses Jahr an Sven Regener verliehen. Regener wird für die Lektüre seines Internet-Tagebuchromans „Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“ als „Bester Interpret“ geehrt. Das Buch versammelt Texte, die Regener zwischen 2005 und 2010 zunächst auf mehreren Blogs veröffentlicht hat. Die Jury meinte dazu: „Mit Selbstironie, schnoddriger Stimme und einem perfekten Sprachrhythmus verwandelt Regener seine Blogs in eine Performance ganz eigener Art.“ Der Schriftsteller ist auch als Musiker mit seiner Band Element of Crime erfolgreich. Einige Texte des ausgezeichneten Buchs handeln zum Beispiel von Regeners Tour-Erlebnissen mit der Band.