„Das Gefühl, gebraucht zu werden“

MINISTER Wolfgang Schäuble im sonntaz-Gespräch über Sucht, Adrenalin, Angela Merkel, Helmut Kohl und sein Glück als Sisyphos der deutschen Politik

BERLIN taz | Seit bald vierzig Jahren sitzt Wolfgang Schäuble im Bundestag – so lange wie kein anderer. Gerade versucht der Finanzminister in der Schuldenkrise, die europäische Einigung voranzutreiben. Schäuble macht immer weiter, auch in seinem siebzigsten Lebensjahr. Ist er politiksüchtig? Er könne auch ohne Politik leben, sagt der ehemalige CDU-Chef im sonntaz-Gespräch. Aber: „Es ist schon wahr: Die Politik ist etwas, was mich immer schon und immer noch packt.“ Sein Beruf befriedige ihn, befördere den Adrenalinausstoß und gebe ihm „das Gefühl, gebraucht zu werden“. In dem Interview spricht Schäuble auch über Europa, sein Verhältnis zu Helmut Kohl und zu Angela Merkel – und seinen vergeblichen Versuch, Bundespräsident zu werden. LÖW

sonntaz SEITE 20, 21