Guttenberg kommt nicht

CSU Der Exverteidigungsminister schreibt einen Brief: Er tritt zur Bundestagswahl 2013 nicht an

MÜNCHEN taz | Karl-Theodor zu Guttenbergs Comeback scheint vorerst auszufallen. Der in die USA übergesiedelte frühere Verteidigungsminister will nicht zur Bundestagswahl 2013 antreten. Dies hat er seiner Partei in einem Brief mitgeteilt, den er CSU-Chef Horst Seehofer nach einem Blitzbesuch in München hinterlassen hat. Seehofer trug am Freitagmorgen daraus vor.

Zu Guttenberg, trotz seiner gefälschten Doktorarbeit von vielen als politischer Hoffnungsträger gehandelt, schrieb demnach: „Es wäre nicht der richtige Zeitpunkt. Und ich habe auch aus meinen Fehlern zu lernen.“ Zu seinen jüngsten Auftritten erklärte er: „Rückblickend waren auch die letzten Wochen missglückt, die vielen, obgleich es nicht meine Absicht war, wie eine Comeback-Inszenierung erschienen.“ Guttenberg hatte im Herbst in einem großen Interview die CSU kritisiert.

Ludwig von Lerchenfeld, Landtagsabgeordneter und CSU-Kreisrat in Kulmbach – dem Ort, an dem Guttenberg kandidiert hätte –, sagte zur taz: „Ich war überrascht, dass die Nachricht heute kam. Aber es war für mich klar, dass die Entscheidung so ausfallen würde.“ Er ergänzte: „Jemand, der so in der Ecke boxt – gegenüber Journalisten, aber auch in der Politik –, der muss erst mal Ruhe haben, und diese Ruhe gönne ich ihm.“ MAHA