Kein Tsunami nach Beben vor Sumatra

Befürchtete neue Flutwelle im Indischen Ozean bleibt aus, doch bis zu 2.000 Tote in Indonesien befürchtet

BANDA ACEH afp ■ Ein neues Seebeben im Indischen Ozean mit Hunderten von Toten hat den Schrecken der Tsunami-Katastrophe vom Dezember wieder in Erinnerung gerufen. Besonders betroffen waren diesmal die indonesischen Inseln Nias und Simeulue.

In Indonesien, Indien, Malaysia, Sri Lanka und Thailand hatten die Behörden nach dem Beben in der Nacht zu Dienstag Tsunami-Warnungen ausgegeben. In vielen Gebieten brach daraufhin Panik aus. TV- und Radiosender riefen die Bevölkerung zum Verlassen der Küstengebiete auf. In der indonesischen Provinz Aceh, der am stärksten betroffenen Region der Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember, flohen tausende Menschen aus ihren Häusern. In Teilen Sumatras wackelte drei Minuten lang die Erde. Wenige Stunden später konnten die Behörden Entwarnung geben. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik auf Hawaii teilte mit, es habe nur kleine Flutwellen gegeben.

Nach Einschätzung des Roten Kreuzes wurden auf Nias mehr als tausend Menschen getötet. Indonesiens Vizepräsident Jusuf Kalla sagte gestern im Radio, es würden bis zu 2.000 Tote befürchtet. Der Koordinator der Tsunami-Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes, Bernd Schell, sagte in Meulaboh, die Hilfe vor Ort sei wegen zerstörter Brücken und Straßen schwierig. Auch auf der Nachbarinsel Simeulue sollen einigen Berichten zufolge Menschen ums Leben gekommen sein.

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