Old men in new cars

Nach „In China essen sie Hunde“ fängt Lasse Spang Olsen mit „Old men in new cars“ noch einmal von vorne an. Der Film braucht zwar ein bisschen Zeit, um die degenerierte lebowskisch-dobermanische Atmosphäre des Vorgängers darzustellen, aber nach ein paar Minuten geht es los: Harald wurde gerade aus dem Knast entlassen, und Gangsterboss Ratko verfolgt ihn, um sein Geld zurück zu bekommen. Parallel dazu liegt Munk, Haralds Ziehvater, im Sterben, und er will sich mit seinem Sonn Ludwig treffen, den er zuvor nie gesehen hat. Interessantes Detail: Munks Sohn Ludwig ist im Hochsicherheitsknast inhaftiert, und er ist nicht wirklich bereit, zu fliehen. Zum Glück haben Peter und Martin, die zwei Sklaven-Partner von Harald, immer „gute“ Pläne (“Its beauty is its simplicity“), die so unrealistisch sind, dass sie trotzdem gelingen. Vuk, der super ungeschickte Schwachkopf aus Haralds Restaurant, begleitet das Quartett. Ganz der ewige Sündenbock, erträgt der Mann alles (Mikrowellenwerfen, Stromstoß, fliegende Krankenwagen), schweigt und stirbt nie. Dazu trifft sich Ludwig während des Banküberfalls mit einem depressiven Mädchen und verliebt sich. Bisher hatte er immer Frauen umgebracht, aber, da Mille auch einige Schrauben locker hat, will er sie heiraten. Schließlich bereiten sie einen Coup vor, um eine neue Leber für Munk zu finden.

Mit Realität hat das selbstverständlich überhaupt nichts zu tun – aber es zeigt, dass in Dänemark nicht nur Dogma-Filme gedreht werden. Dazu lernt man, Sushi zu braten und jemanden mit einem Schinken nieder zu schlagen. Fans solcher Filme werden auch den ziemlich verrückten „Bernie“ von Albert Dupontel mögen. HÉLÈNE WANYOU