Berliner Ehrenamtler holen auf

29 Prozent der BerlinerInnen arbeiten ehrenamtlich. Trotz Steigerung bleibt das Land noch unterm Bundesdurchschnitt

In Berlin geht es aufwärts – jedenfalls in puncto ehrenamtlichen Engagements. Dies verkündete Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) bei der Vorstellung der Studie „Freiwilligensurvey“ 2004. Das Ergebnis: Während sich nach der letzten Erhebung 1999 noch 24 Prozent der Berliner einsetzten, waren es fünf Jahre später 29 Prozent. Damit holt die Hauptstadt im Bundesdurchschnitt, der bei 36 Prozent liegt, auf. Zum Vergleich: In Hamburg ging das Engagement von 31 auf 26 Prozent zurück.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest hat in Zusammenarbeit mit der Paritätischen Bundesakademie für die bundesweite Studie ermittelt – ergänzt um einen von Berlin in Auftrag gegebenen Teil über die Hauptstadt. 1.355 BerlinerInnen ab 14 Jahren wurden für ein repräsentatives Ergebnis befragt. Mit 7,5 Prozent engagieren sich die meisten Ehrenamtler im Sport. Es folgen Schule und Kindergarten (6,5), Soziales (5,5) sowie Kultur und Musik (5). Einen Rückgang um 0,5 Prozentpunkte gibt es in der Politik (1,5).

Die Senatorin sieht Berlin auf einem guten Weg: „Erste Schritte zahlen sich aus.“ Sie spricht von der Verleihung der Ehrennadeln, den abgeschlossenen Stadtteilzentrums-Verträgen sowie der Haft- und Unfallversicherung für Ehrenamtler. Ein Knackpunkt sind laut Knake-Werner die Fahrtkosten, die sozial Schwächere hart treffen. Es gebe Überlegungen, den Menschen das Geld zur Verfügung zu stellen. Einen ähnlichen Vorschlag hatte Wolf-Dieter Hasenclever vom Bürgerkonvent während des Hauptstadtkongresses gemacht: 1.000 Tickets für bedürftige Ehrenamtler. Heidi Knake-Werner lobte die Idee des Sponsorings durch die besser Verdienenden. „Aber noch ist niemand an mich herangetreten.“ SOF