Betriebe wollen Stammbelegschaft halten

WIRTSCHAFTSKRISE Metall- und Elektroindustrie will Massenentlassungen in diesem Jahr vermeiden

Die Talfahrt in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg dauert an. Die Abwärtsbewegung verlangsame sich zwar, sagte der Hauptgeschäftsführer des regionalen Verbands der Metall- und Elektroindustrie (VME), Christian Amsinck, am Dienstag. „Wir sind von einer durchgreifenden Verbesserung aber weit entfernt“, fügte er hinzu. Mit Massenentlassungen sei 2009 aber nicht zu rechnen.

Einer VME-Konjunkturumfrage zufolge zeichne sich ab, dass sich die fortschreitende Wirtschafts- und Finanzkrise vor allem in deutlich rückläufigen Auftragsbeständen, geringerer Kapazitätsauslastung und abnehmender Investitionsbereitschaft ausdrücke, sagte Amsinck. Die weitere Entwicklung der Gesamtlage hänge entscheidend davon ab, ob im dritten Quartal eine „Bodenbildung“ und eine „konjunkturelle Aufwärtsentwicklung“ zu erwarten seien. „Belastbare Daten dafür haben wir bisher nicht“, sagte der VME-Chef.

Positiv wertete der Verband, dass 84 Prozent der Betriebe ihre Stammbelegschaften für die kommenden sechs Monate halten wollten. 60 Prozent der Unternehmen wollten auch Kündigungen bei befristet Beschäftigten im nächsten halben Jahr vermeiden. Der Abbau von Zeitarbeitnehmern in der Branche sei in den vergangenen drei Monaten weitgehend abgeschlossen worden, betonte Amsinck. 68 Prozent der Firmen wollten ihre Zeitarbeitnehmer in den nächsten sechs Monaten behalten.

Einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen wollte der VME nicht ausschließen. Wegen der vergleichsweise schwachen Industriebasis in Berlin und Brandenburg werde dies in der regionalen Metall- und Elektroindustrie „zeitversetzt“ erfolgen, sagte der VME-Abteilungsleiter Arbeitsmarkt, Klaus-Dieter Teufel. (ddp)