was macht eigentlich... … der alte Weihnachtsbaum?
: Verhäckselt werden

Das Knacken und Knirschen bedeutet das Ende – und davor gibt es kein Entrinnen. Das Schicksal der einst liebevoll gepflegten Weihnachtsbäume ist bereits seit einigen Tagen besiegelt. Jetzt, nachdem sie lange nur noch traurig vor sich hin genadelt haben, beginnt ihre letzte Reise: Nachdem sie von ihren Besitzern weniger liebevoll auf Berlins Bürgersteigen ausgesetzt wurden, nehmen sich die Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) ihrer an – zwar noch nicht überall, aber das dürfte schon noch werden.

Bereits seit dem 27. Dezember und noch bis 22. Januar sammeln die Müllmänner die hoffentlich von Lametta und Glitzerkugeln befreite Reliquie ein, um sie schwungvoll in das Maul ihres Pressmüllfahrzeugs zu schleudern. Besagtes Knacken lässt dann aus den einst stattlichen Bäumen Kleinholz werden. Die größeren – wie etwa der ehemalige Kerzenträger vor dem Roten Rathaus – kommen unter die Säge. Als letzter Weihnachtsgruß weht nur noch ein Duft von Nadeln durch die Luft.

Ein kleiner Teil der 400.000 aufgegabelten Exemplare landet als Futter im Zoo. Die Übrigen kommen über Umwege auch wieder in den Kreislauf der Natur zurück. Die BSR liefert ihr Kleinholz an Kompostierungsunternehmen – die einst so stolzen Bäume sind nun in einer anonymen Menge verschwunden. Vermischt mit anderen Grünabfällen entsteht aus den Extannen neue Erde. Diese bildet dann im günstigsten Fall den Nährboden, auf dem die Weihnachtsbäume der nächsten Generationen gedeihen können. SOF Foto: AP