RELIGIÖSER STREIT ESKALIERT MIT PISTOLE UND MESSERN
: 30 Verletzte im Wiener Sikh-Tempel

WIEN | Bei blutigen Auseinandersetzungen in einem Sikh-Tempel in Wien sind am Sonntag rund 30 Besucher der Zeremonie verletzt worden. Der Streit entzündete sich nach Polizeiangaben an der Ansprache des Gurus Shri Guru Ravidas Sabha, der eigens aus Indien angereist war. Viele Teilnehmer der sonntäglichen Feier gerieten in Panik und flüchteten ins Freie. Wie die Sicherheitskräfte mitteilten, nahmen an der Zeremonie sechs Bewaffnete teil, die mit den Ansichten des Gurus nicht einverstanden waren. Einer von ihnen trug eine Schusswaffe, die übrigen Stichwaffen. Als die ersten Schüsse gefallen waren, sei „ein Tumult ausgebrochen“, sagte eine Augenzeugin. „Die Leute sind um ihr Leben gelaufen.“ An der Zeremonie waren rund 200 Menschen beteiligt. Die Angreifer stammen den Angaben zufolge aus anderen Sikh-Gemeinden in Wien. Sie sind mit den Lehren nicht einverstanden, die in dem Ende 2005 eröffneten Tempel in der Pelzgasse verbreitet werden. Der Angriff begann gegen 13.30 Uhr. Nachher wurden mehrere Patronenhülsen gefunden. Unter den Getroffenen waren neun Schwerverletzte. (afp)