WAS MACHT EIGENTLICH ...Dr. Wulf Pankow?
: Rauchern die Zigaretten aus

Nein! Oder doch? Nur kurz? Ach, was soll’s: Die Macht der Gewohnheit siegt – es folgt der Griff zur Zigarette. Mehrmals täglich. Trotz steigender Preise und dem Wissen, dem Körper damit keinen Gefallen zu tun. Anschließend kommt das schlechte Gewissen, zumindest bei denen, die ihre Sucht beenden wollen. Aber es ist eben so eine Sache, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Deshalb hat Dr. Wulf Pankow jetzt eine Praxis geschaffen. Genauer gesagt: ein Klinik-Institut – die neue Zuflucht für alle Berliner, die dem Qualm entsagen wollen. Der Institutsleiter und Direktor der Neuköllner Lungenklinik will ab 2005 an der Rudower Straße helfen, den Absprung in ein rauchfreies Leben zu schaffen. Unter medizinischer Betreuung lernen die Teilnehmer, wie sie Schritt für Schritt die Sucht besiegen können. Pankow geht davon aus, dass im ersten Jahr 150 Betroffene den Weg zum künftigen Exraucher einschlagen. Für sie gilt es, auch die Kreuzungen sicher zu überqueren und den Verlockungen, die unterwegs stets lauern, zu widerstehen. Tabak? Der Begriff soll in der ersten Einrichtung dieser Art in Berlin zum Fremdwort werden. Beispiele aus Nürnberg und München zeigen Pankow zufolge, dass die Ziele unter qualifizierter Begleitung besser erreicht werden als wenn die Süchtigen auf eigene Faust versuchen, dem Glimmstängel zu entsagen. Im Erfolgsfalle wird es das Gesundheitswesen freuen. Und für alle, die zwischendurch straucheln: Heißt es nicht, dass Rauchen die Nerven beruhigt? Das wiederum freut dann den Finanzminister. SOF
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