Meister des Protests

LINKSRADIKALE Er ist Postbote und 35 Jahre alt. Olivier Besancenot vermag es, in der Krise Arbeiter zu bewegen wie kein Franzose. Wie macht er das?

1Olivier Besancenot, geboren 1974, kommt aus einem Akademikerhaushalt. Mutter Psychologin, Vater Physiklehrer. Aber nach dem Studium der Geschichte entscheidet er sich, Briefträger zu werden. Heute sagt er: „Es war die erste Stelle, die ich haben konnte.“ Die Entscheidung wird sich als genialer Schachzug erweisen: Für viele macht ihn sein Beruf zum authentischen Arbeiterführer.

2 Drei ältere Herren der Trotzkistenpartei LCR gucken sich den jungen Mann aus. Als Assistent des Europaabgeordneten Alain Krivine wird er getestet. Dann boxen ihn seine drei Förderer gegen den Widerstand altgedienter Genossen als Präsidentschaftskandidat durch. Mit nur 28 Jahren holt er bei der Wahl im April 2002 1,4 Millionen Stimmen. Für seine Partei sensationell.

3 Besancenot ist schon ein Prominenter, als ihm die Wirtschaftskrise einen zusätzlichen Schub gibt. Im Februar 2009 gründet sich die trotzkistische Partei LCR neu. Sie heißt jetzt NPA: Nouveau Parti Anticapitaliste. Das neue Symbol: ein rotes Megafon. Die Mitgliederzahl wächst schlagartig – und Besancenots Beliebtheit ebenfalls. Den Mai will er zu einem neuen Höhepunkt seiner antikapitalistischen Proteste machen.

VON DOROTHEA HAHN

Unter dem schwarzen Regenschirm, der an den Rändern zerfleddert ist, steht ein großer, junger Mann. Er hat glatte Gesichtszüge, die fast kindlich wirken. Ein paar Sommersprossen vor den Ohren und am Hals, ein akkurat gestufter Kurzhaarschnitt. Auf seinem Sweatshirt prangt der Aufdruck: „La Poste“. Seine Füße stecken in weißen Turnschuhen. Seine rechte Hand mit dem goldenen Ehering hat er in der Hosentasche. Die Linke hält den Schirm. In rascher Abfolge treten Menschen rechts und links neben ihn. Sie tragen graue Arbeitskleidung von Toyota oder Plastikwesten ihrer Gewerkschaften. Frauen drücken ihm ein Küsschen auf die Wangen. Männer legen einen Arm um seine Schultern. Vom Alter her könnten viele seine Eltern sein. „Danke, dass du gekommen bist“, sagen einige. Fotohandys verewigen die Szene vor der Autofabrik. Im Hintergrund steigt eine schwarze Rauchsäule aus einem Haufen brennender Reifen auf. Arbeiterprotest in der französischen Provinz.

Der junge Mann steht ruhig inmitten der Agitation. Nur sein Mund ist in permanenter Bewegungen. Ein Kaugummi. Die anderen halten ihm Stifte hin. Er schreibt: „Courage“ – Mut. Und seinen Namen: „Olivier Besancenot“. Die Autogramme kritzelt er auf Flugblätter gegen Lohnkürzungen. Ein Arbeiter hält ihm ein Kinderfoto hin. „Wie alt ist Ihrer?“, fragt er der Mann mit dem Schirm. Und fährt selbst fort: „Meiner ist fünfeinhalb.“ Einem Schweißer schreibt er wunschgemäß einen Gruß an den Chef der Fabrik auf die Brust: „Ein Coucou für Nonaka“.

Olivier Besancenot, 35 Jahre alt, ist zum populärsten Linksradikalen in Frankreich geworden. Er bindet Massen, und die Krise hat ihn noch beliebter werden lassen. Erfolgreich. Von vielen gefürchtet.

Er ist schon in aller Herrgottsfrühe aufgestanden. Um 6 Uhr fing er an, Briefe zu sortieren. Dann hat er Neuilly-sur-Seine durchquert, eine der reichsten Gemeinden Frankreichs. Straße für Straße, Haus für Haus, Briefkasten für Briefkasten. Bis 12 Uhr hatte er alle Briefe in die Kästen gesteckt, das Leben eines Postboten. Anschließend hat er sein zweites Leben begonnen. Ist 200 Kilometer nördlich zu streikenden Arbeitern gefahren, hierher nach Valenciennes, in der Grenzregion zu Belgien, wo seit der Schließung der Bergwerke und der Textilfirmen die Fabrik-Ruinen die Landschaft prägen.

Postbote und Spitzenpolitiker – daraus zieht er einen Teil seiner Glaubwürdigkeit, und das macht seine Inszenierung perfekt. Gerade sagt er den Streikenden von Toyota in Valenciennes, dass sie keineswegs allein seien, und erwähnt seinen eigenen, soeben zu Ende gegangenen, dreiundsechzigtägigen Streik bei der Post. „Es war nur ein Teil-Erfolg“, sagt er. „Es gibt Siege und Niederlagen.“

Wie üblich spricht er ohne Notizen. In einfachen Sätzen. Ohne Belehrungen. Klar und parteiisch. Er lobt die Arbeiter für ihren Widerstand und verspricht seine „totale Solidarität“. Kritisiert die Arroganz der Fabrikleitung. Und erklärt an die Adresse der Manager, die aus der Fabrik gekommen sind, um aus der Ferne seinen Auftritt zu beobachten, dass es inakzeptabel sei, wenn Toyota und seine Aktionäre die Krisenlast auf die Arbeiter abwälzten. Sie sollten sich ruhig schon einmal „Sorgen machen“, empfiehlt Besancenot: „Wir werden uns an euch erinnern.“

In dieser Disziplin ist er Meister. Wir und ihr. Gut und Böse. Opfer und Täter. Er benennt Ungerechtigkeiten, die so evident sind, dass der Widerstand dagegen zwingend erscheint. Er meidet die Worthülsen seiner Vorgänger bei den radikalen Linken. In seinen Reden kommen weder „Klassenkampf“ noch „Proletariat“ vor. Die Fronten sind dieselben.

„Wir Alten können davon lernen“, schwärmt sein Amtsvorgänger bei den Trotzkisten, der 67 Jahre alte Alain Krivine: „Wir haben jahrzehntelang vor kleinen, politisierten und überzeugten Kreisen von Altachtundsechzigern gepredigt. Er spricht für ein Publikum von Millionen.“

Besancenot ist ein neuer Typus Linksradikaler. Populär nicht nur bei seinen eineinhalb Millionen Wählern, sondern bis weit hinein in die Mitte des politischen Spektrums. Er ist in Umfragen die Nummer zwei unter den Sympathieträgern Frankreichs. Gleich nach Staatspräsident Nicolas Sarkozy.

Geprägt durch Proteste

Olivier Besancenot ist nach dem Ende des Kalten Krieges groß geworden. In einer Zeit, als linke Dogmen und Kapellen reihenweise einstürzen, als Demarkationslinien zwischen Stalinisten, Trotzkisten und Maoisten ihren Nutzen verlieren, und als das Stichwort „Globalisierung“ die Runde macht. Die Oktoberrevolution und der real existierende Sozialismus sind für ihn Vorgeschichte. Als prägende politische Ereignisse seines Lebens zählt er drei Ereignisse auf: den Streik von 1995, die Demonstration von Nizza 2000 und die von Genua 2002. Soziale Bewegungen. Einstürzende Mauern, sich auflösende Staaten und Attentate sind nicht dabei. Auch keine Wahlen.

Das politische Interesse von Besancenot erwacht im Jahr 1988, nach einem rassistischen Mord bei Paris. Ein Lehrer bespricht das Verbrechen im Unterricht. Er erwähnt auch Che Guevara. Der Schüler lässt sich mitreißen. Er ist vierzehn und tritt der trotzkistischen Jugend bei. Den lateinamerikanischen Befreiungskämpfer macht er zu einem Helden, der ihn bis heute begleitet. 2007 veröffentlicht er als Co-Autor ein Buch über ihn. Im vergangenen Jahr besucht er Ches Guevaras Witwe und Tochter in Kuba.

Wenn er seine eigene politische Orientierung definieren soll, erwähnt Besancenot den „Che“, nicht aber Lenin und Marx. Selbst Trotzki nennt er „nicht mein Ding“. Am „Che“ fasziniert ihn: „Der Internationalist. Und dass er kein fixes Denken, sondern den Kopf voller Zweifel hat.“

Die Arbeiter in Valenciennes bestreiken seit zwei Wochen das Toyota-Werk, das den Yaris für den europäischen Markt produziert. Die Werksleitung hat Kurzarbeit beschlossen und den Lohn auf 60 Prozent gesenkt. Die Arbeiter bekommen jetzt nur noch durchschnittlich 800 Euro im Monat. Außerhalb der Region hat kaum jemand von ihrem Protest erfahren. Überall ist Krise. Und die Medien in Frankreich konzentrieren sich auf andere betriebliche Konflikte, von denen viele dramatischer scheinen als dieser hier. Aber an diesem regnerischen Tag kommen im Gefolge von Besancenot auch Journalisten der großen Medien aus Paris. Sie bleiben – genau wie er – eine Stunde und 25 Minuten auf dem Parkplatz. Das reicht.

„Sie werden über uns berichten“, sagt Eric Pecquer, Delegierter der Gewerkschaft CGT in der Autofabrik, glücklich. „Etwas Besseres kann uns gar nicht passieren.“ Der Metallarbeiter Grégory Minot schwärmt: „So einen bräuchten wir als Präsidenten. Er lebt wie wir. Er redet wie wir. Er versteht uns.“

Besancenot ist kein Arbeiterkind. Er ist in einer Mittelschichtsiedlung im Westen von Paris aufgewachsen. Einfamilienhäuschen mit Garten. Der Vater ist Physiklehrer, die Mutter Psychologin. Nach dem Abitur studiert er moderne Geschichte. Da ist er längst Aktivist. Bei Studentenprotesten steht er ganz vorn. Im Herbst 1995 ist sein Bild zum ersten Mal auf einer Titelseite der Zeitung Libération zu sehen. Nach der Universität versucht er gar nicht erst, eine Stelle als Akademiker zu bekommen, sondern bewirbt sich bei der Post. Das erinnert an Zeiten, als Linksradikale „in die Produktion“ gingen, um die Arbeiter für ihre revolutionäre Sache zu begeistern.

Doch Besancenot begründet die Arbeitsplatzwahl weit unter seiner Qualifikation anders: „Es war die erste Stelle, die ich haben konnte.“ Auch sein Vorgänger Krivine bestreitet, dass der Einstieg bei der Post eine Entscheidung der Partei gewesen sei: „Olivier gehört zu einer Generation von Prekären. Ein Arbeitsplatz bei der Post ist sicher. Deswegen hat er ihn genommen.“

In Sarkozys Gemeinde

„So einen bräuchten wir als Präsidenten. Er lebt wie wir“ Ein Metallarbeiter „Ich wünsche mir einen neuen Mai achtundsechzig. Und eine neue Revolution“ Olivier Besancenot

Egal, ob es Kalkül war oder Zufall – der Schritt sollte sich auszahlen. Die Arbeit als Postbote, das gelbe Postrad sind seine Markenzeichen geworden. Auch das Revier, in dem er von Dienstag bis Samstag mit einer 70-Prozent-Stelle knapp 1.100 Euro im Monat verdient, hat Symbolkraft. In Neuilly-sur-Seine, der Reiche-Leute-Gemeinde am Westrand von Paris, hat auch der Staatspräsident seine politische Karriere begonnen. Sarkozy tat es im Anzug und als Bürgermeister im Rathaus. Besancenot tut es in Postuniform und als Gewerkschafter auf dem Rad.

Der Geniestreich, den damals 27 Jahre alten Postboten, 2002 zum Präsidentschaftskandidaten zu küren, kommt von drei älteren Herren. Sie haben schon 1968 auf den Barrikaden gestanden und später die trotzkistische Gruppe „kommunistisch-revolutionärer Kampf“ gegründet. Als Besancenot von ihrer Idee erfährt, hat er sich nach eigenem Bekunden erst einmal „totgelacht“.

Aber die drei Genossen Krivine, Léonce Aguirre und François Sabado lassen nicht locker. Vor allem Krivine, der damals Europaabgeordneter ist. Er beschäftigt Besancenot, der sich von der Post freistellen lässt, ein Jahr lang als parlamentarischen Assistenten. Er beobachtet den Jüngeren und ist sich des Castings sicher. Dieser Mann soll ins Rennen gehen. Gegen die Großen, gegen Chirac und Jospin.

Krivine und die beiden anderen Herren setzen ihren Protegé gegen das Murren der Genossen durch. Besancenot legt sich ins Zeug. Im Wahlkampf verlangt er die Anhebung des Mindestlohns, ein Verbot von Entlassungen und verteufelt jede Allianz mit den Sozialdemokraten. Er hat keine Angst vor Kameras. Er hat das Aussehen des idealen Schwiegersohns. Wenn er die Revolution propagiert, dann mit seiner gepflegten Sprache. Mit seinem Engelsgesicht.

Er verschafft den Trotzkisten den bis dahin größten Wahlerfolg ihrer Geschichte.

Im ersten Durchgang jener historischen Präsidentschaftswahl, bei der ein Rechter und ein Rechtsextremer den Weg in die Stichwahl schaffen, ist Besancenot der Einzige auf der Linken, der stark dazugewinnt. Statt ein paar hunderttausend Stimmen, wie der frühere Kandidat seiner Partei, bekommt er 1,4 Millionen. Alle anderen linken Kandidaten stürzen ab. Der Sozialdemokrat Lionel Jospin schafft es nicht einmal in die Stichwahl.

Fünf Jahre – und eine erfolgreiche Kampagne gegen die EU-Verfassung – später bestätigt Besancenot bei seinen zweiten Präsidentschaftswahlen, dass er der neue starke Mann der radikalen Linken ist. Die anderen haben vergeblich versucht, eine gemeinsame Kandidatur aller Linksradikalen aufzustellen, um sich 2007 als zweiter Pol neben der Sozialdemokratie zu profilieren. Besancenot kandidiert im Alleingang.

Dieses Mal bekommt er 1,5 Millionen Stimmen. Neben ihm wirken die anderen Linken versteinert. Überbleibsel aus der Vergangenheit: die Kommunistin Marie-George Buffet, die Trotzkistin Arlette Laguiller, die Grüne Dominique Voynet und selbst der Bauerngewerkschafter José Bové.

Auch Raubtier genannt

„Wahlen sind nicht das Wichtigste“, versichern Besancenot und seine Genossen: Soziale Bewegungen seien viel wichtiger. Doch der Erfolg von 2007 ändert ihre Lage radikal. Plötzlich hat die winzige Partei, mit nicht einmal 3.000 Mitgliedern, die meisten Stimmen unter den radikalen Linken. Weit mehr als die große KPF, an der sie sich jahrzehntelang abgekämpft hat. Dann kommt die Wirtschaftskrise.

Im Februar ziehen die Trotzkisten eine Konsequenz aus der Umstrukturierung des linksradikalen Lagers. Sie lösen ihre alte Kaderpartei auf und gründen eine neue Organisation. Sie soll den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ erfinden. Die „Neue Antikapitalistische Partei“. Die NPA ersetzt Hammer und Sichel im Logo durch ein Megafon, den Namen ihrer Zeitschrift Rouge durch: Alles gehört uns. Sie verzichtet auf Kommunismus, demokratischen Zentralismus und andere Klassiker. Auf Anhieb bekommt die NPA fast dreimal so viele Mitglieder wie die alte Partei. Der Altersdurchschnitt sinkt um zwei bis drei Jahrzehnte.

Besancenots Erfolg macht viele nervös. Der Chef der Gewerkschaft CFDT wirft ihm „Raubtierverhalten“ an den Fabriktoren vor. Die rechte UMP findet, er spiele mit dem sozialen Feuer. Die sozialdemokratische PS behauptet, er werde von den Medien benutzt, um die linke Wählerschaft zu spalten und so die PS zu schwächen. Und Laguiller, die alte Trotzkistin, die zu einer konkurrierenden Organisation gehört, kritisiert, dass seine Partei den Weg des revolutionären Kommunismus verlassen und auf ein klares Programm verzichtet habe.

Auf öffentliche Ideologiedebatten lässt Besancenot sich nicht ein. Dem Gewerkschaftschef kündigt er an, dass „immer mehr Antikapitalisten an den Fabriktoren sein werden“. Der PS wirft er vor, dass ihr eigener Reformismus und ihre inter- nen Streitereien für ihre Schwäche verantwortlich seien. Der UMP hält er entgegen, dass Sarkozy der Freund der Milliardäre sei.

■ Dorothea Hahn ist Frankreich-Korrespondentin der taz mit Sitz in Paris. Sie denkt, dass deutsche manchmal von französischen Linken lernen können.

Den Arbeitern rät er zu einer „Radikalisierung“. Für den Monat Mai schlägt er einen „Marsch der Entlassenen“ auf Paris vor: „Damit sie ein Gesicht bekommen.“ Er sagt: „Ich wünsche mir einen neuen Mai achtundsechzig. Und dazu eine Revolution.“

Als Beitrag auf dem Weg dorthin absolviert Besancenot ein Mammutprogramm. Binnen zwei Wochen demonstriert er in Straßburg gegen die Nato. Hält in Montreuil bei Paris eine Großveranstaltung mit Gewerkschaftern aus Guadeloupe ab. Macht Solidaritätsbesuche bei streikenden Arbeitern von Toyota im Norden und bei Molex im Südwesten Frankreichs, wo sie über Nacht Manager festgesetzt haben. Und reist für ein Wochenende nach Israel, wo ihn die israelischen Behörden an der Einreise nach Gaza hindern. Es ist ein Rätsel, wie er es schafft, nebenbei noch die Post in Neuilly-sur-Seine auszuteilen. Seinen Sohn von der Vorschule abzuholen. Fußball zu spielen. Zu boxen. Seine Frau, eine Pariser Buchverlegerin, zu treffen. Und Bücher zu schreiben – bisher hat er fünf veröffentlicht.

Partei? Person!

„Olivier hat eine unglaubliche Energie“, meint sein Mentor Krivine. Die NPA versucht, neue Leute bekannt zu machen. Bei den Europawahlen beispielsweise schickt sie sieben Unbekannte ins Rennen. Aber die Medien, die streikenden Arbeiter und die große Öffentlichkeit reduzieren die Neue Antikapitalistische Partei auf eine einzige Person: Besancenot. Der Postbote.

Vorerst spielt Besancenot mit. „Er war sofort bereit, zu kommen“, sagt ein Mitglied des Betriebsrates von Toyota. Auch den Delegierten von ThyssenKrupp, die ihn vor der Autofabrik in Valenciennes ansprechen, weil ihr benachbartes Werk geschlossen werden soll, verspricht er einen Besuch. Aber wenn seine Genossen ihn auf künftige Präsidentschaftswahlen ansprechen, winkt er ab. „Keine Lust.“

In zehn Jahren ist Besancenot 45. In dem Alter steigen andere in die Politik ein. Wer ihn fragt, was er dann tun möchte, bekommt zuerst ein Grinsen. Dann die Antwort: „Das hängt davon ab, ob wir bis dahin die Revolution geschafft haben.“

Dann wendet er sich wieder den Arbeitern zu. Und schreibt Autogramme.