PORTRAIT
: Starke Stimme der Muslime

Dem ersten schwarzen US-Präsidenten folgt die erste Muslimin ins Weiße Haus: Mit der Berufung von Dalia Mogahed in den neu gegründeten 25-köpfigen Beirat für Partnerschaften auf der Grundlage von Glauben und Nachbarschaft hat Barack Obama erneut ein Zeichen gesetzt.

In Kairo geboren, kam Dalia Mogahed mit vier Jahren nach Amerika und ist heute Leiterin des Zentrums für Muslimstudien am Meinungsforschungsinstitut Gallup in Washington. 2008 veröffentlichte sie zusammen mit dem Islamwissenschaftler John Esposito das Buch „Who Speaks for Islam?“, das sich mit der meist moderaten muslimischen Mehrheit beschäftigt. „Was eine Milliarde Moslems wirklich denken“, lautet der Untertitel der auf über 50.000 Interviews in mehr als 65 Ländern basierenden Analyse.

Als Beraterin des Präsidenten kann die gebürtige Ägypterin ihr empirisches Wissen über die muslimische Gemeinschaft, aber auch ihre eigene Religiosität nutzen, um den von Obama eingeschlagenen Kurs der Dialogbereitschaft zu unterstützen. „Meine Aufgabe ist es, Präsident Obama darüber zu informieren, wie Muslime denken und was sie sich von den Vereinigten Staaten erwarten“, sagte sie in einem Interview mit alalrabiya.net.

Und schließlich setzt Dalia Mogahed selbst ein Zeichen, wenn sie – stets verschleiert – für die Rechte der muslimischen Frauen einsteht. Für eine ganze Generation junger Musliminnen ist die diplomierte Chemikerin mit Master in Betriebswirtschaft und erfolgreiche Geschäftsführerin ein Vorbild. Und für alle, die an einer Möglichkeit der arabisch-amerikanischen Annäherung zweifeln, könnte sie eine Hoffnungsträgerin werden, da sie daran glaubt. In dem neuen Beirat sollen die verschiedenen Religionsgruppen gesellschaftliche Probleme gemeinsam angehen. SOFIA SHABAFROUZ