Messe für Bebenopfer

5.000 nehmen in L’Aquila an Gedenkgottesdienst teil. Berlusconi bietet Obdach in seinen Immobilien an

L’AQUILA/ROM afp/dpa ■ Mit einer bewegenden Trauerfeier hat Italien am Karfreitag Abschied von den fast 300 Opfern des Erdbebens in den Abruzzen genommen. Rund 5.000 Menschen nahmen in der immer noch von Nachbeben erschütterten Provinzhauptstadt L’Aquila an einem Gedenkgottesdienst teil, der landesweit im Fernsehen übertragen wurde.

Tausende Menschen aus L’Aquila und weiteren betroffenen Ortschaften strömten bei strahlendem Sonnenschein auf den großen Platz einer Polizeischule. Für die Trauerfeier waren in vier Reihen mehr als 200 mit Blumen geschmückte Holzsärge aufgestellt worden.

Papst Benedikt XVI. sprach den Angehörigen zu Beginn der Messe sein Mitgefühl aus. Er trauere mit den Überlebenden um die Opfer und teile ihren Schmerz, hieß es in einer Botschaft, die der Privatsekretär des Papstes, Georg Gänswein, verlas. Zelebriert wurde die Messe von der Nummer zwei des Vatikans, Kardinal Tarcisio Bertone, und dem Erzbischof von L’Aquila, Giuseppe Molinari.

An der Trauerfeier nahmen auch Italiens Präsident Giorgio Napolitano und Ministerpräsident Silvio Berlusconi teil.

Berlusconi will durch das Beben obdachlos Gewordene in seinen Immobilien aufnehmen. „Schon viele Menschen haben ihre Häuser angeboten, um denen zu helfen, die durch das Erdbeben obdachlos geworden sind“, sagte der Medienzar und Milliardär. Auch er wolle tun, was er könne. Er ließ aber offen, welche seiner zahlreichen Häuser von Mailand bis Sardinien er für Obdachlose bereitstellen möchte.

Tage zuvor hatte Berlusconi den Bebenopfern in den provisorischen Lagern noch geraten, „man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende“.