Polens Premier fordert Steinbachs Rückzug

HAMBURG dpa ■ Kurz vor seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Polens Premierminister Donald Tusk erneut den Rückzug von Erika Steinbach aus dem Stiftungsrat der Vertriebenengedenkstätte gefordert. Eine derart herausgehobene Funktion für die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen berühre „schmerzhaft unsere polnische Empfindlichkeit für die Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg“, sagte er der FTD. Er erwarte von der deutschen Regierung eine Entscheidung, die „der authentischen deutsch-polnischen Freundschaft dient“. Der Schriftsteller Ralph Giordano hat sich derweil vor Steinbach gestellt und und dabei indirekt den Deutschlandbeauftragten Polens, Władysław Bartoszewski, scharf kritisiert. „Wer in diesem Zusammenhang Erika Steinbach eine Revanchistin nennt, begeht Rufmord“, sagte der Holocaustüberlebende dem Hamburger Abendblatt.