flughafen schönefeld
: Wir einfachen, dummen Bürger

Wer blickt eigentlich noch durch in Sachen Flughafen Schönefeld? Was läuft da wirklich in den Expertenkreisen, die hinter verschlossenen Türen tagen? Ach so, wir würden das als einfache Bürger sowieso nicht verstehen? Oder geht uns das alles nichts an?

Kommentarvon PHILIPP GESSLER

Natürlich geht uns das etwas an, wir zahlen seit einem Jahrzehnt dafür. Und wir würden die schwierigen Sachverhalte um die Zukunft von Schönefeld, Tegel und Tempelhof auch verstehen, wenn wir sie erklärt bekämen – das aber wäre die Pflicht der Planer, die schließlich viele Millionen öffentlichen Geldes verpulvert haben. Diese Aufklärung aber scheint kaum einen Beteiligten groß zu interessieren: Im Dunkeln ist gut Munkeln.

Und so konnte es dazu kommen, dass Berlin teuere, nutzlose Gelände einkaufte, die den Landesetat über Jahre belasten. So scheiterte in einem quälend langsamen Prozess das Privatisierungsverfahren – mit dem Ergebnis, dass die Bieter, die am Ende doch nichts taten, auch noch Geld hinterher geschmissen bekamen. Jetzt droht ein neues Desaster um mögliche militärische Altlasten auf dem Gelände des Flughafens Schönefeld.

Der geplante Großflughafen ist zum Fluchhafen geworden – und glauben mag man mittlerweile weder den viel zu viel versprechenden Planern des Flughafens noch den allzu oft daneben liegenden Experten noch den offenbar völlig überforderten Politikern. Sehr viel schlechter hätten wir einfachen, dummen Bürger das alles auch nicht angestellt. Deshalb muss bei diesem Projekt endlich mehr Offenheit, Verlässlichkeit und Klarheit her! Solange es an diesen mangelt, wird der Großflughafen scheitern. Und vielleicht werden wir am Ende sogar froh darüber sein.