Uralte Hingucker

Liste der „Geotopen“ Hamburgs überarbeitet: 30 ausgewählte Plätze mit einer großen Natur-Geschichte

Der „Alte Schwede“ am Elbstrand von Övelgönne ist ein echter Hingucker: 217 Tonnen schwer und 4,5 Meter hoch liegt der Granitklotz seit 1999 am Ufer und lässt sich von Spaziergängern bestaunen. Mit seinen zwei Milliarden Jahren auf dem Buckel ist der Findling ältestes und jüngstes Geotop der Hansestadt zugleich. Denn von den Gletschern der Eiszeit vor wahrscheinlich 400.000 Jahren hierher geschoben, lag der aus Schweden stammende Stein bis zu Baggerarbeiten 1999 im Fluss verborgen.

Vor einigen Jahren listeten Geologen in der Umweltbehörde die Orte der Stadt auf, die einen guten Einblick in die Erdgeschichte gewähren. „Es hat sich gezeigt, dass fast alle schon unter Naturschutz standen“, sagt Jürgen Ehlers, der für Geowissenschaften und Landaufnahmen zuständig ist. Von ungefähr 50 in Erwägung gezogenen Plätzen seien schließlich 30 als Geotope ausgewiesen worden, sechs mit überregionaler Bedeutung. Darunter Ausflugsziele wie das Stellmoorer Tunneltal in Rahlstedt und das Süßwasserwatt Heuckenlock in Wilhelmsburg.

Der promovierte Geograph Ehlers glaubt nicht, dass der Besuch vieler Menschen den Geotopen schaden könnte, solange die Besucher sich an die Regeln halten – ob an den Volksdorfer Teichwiesen oder im Duvenstedter Brook.

Das Interesse ist jedenfalls groß: Die Beschreibungen im Internet gehören zu den am häufigsten angeklickten Seiten der Umweltbehörde. SÖNKE MÖHL

Infos unter www.geo-top.de