Castro spricht vom Tod

Revolutionsführer erklärt im Internet, dass er das Ende von Obamas Amtszeit wohl nicht mehr erleben werde

HAVANNA afp ■ Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat seine Landsleute auf seinen möglichen baldigen Tod vorbereitet. Das Ende der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama im Januar 2013 werde er wohl nicht erleben, schrieb der 82-Jährige am Donnerstag auf einer Regierungswebsite. Die Regierung in Havanna solle sich durch eine mögliche Verschlechterung seines Gesundheitszustands aber nicht beeinflussen lassen.

Er habe über einen langen Zeitraum wichtige Ereignisse miterlebt, über die er jetzt sorgfältig nachdenke, schrieb Castro in einem Artikel auf der offiziellen Website Cubadebate. „Ich erwarte nicht, dieses Privileg noch in vier Jahren zu genießen, wenn Obamas erste Amtszeit zu Ende gegangen ist“, fügte der langjährige kubanische Staatschef hinzu. Derzeit fühle er sich gut. Die kommunistische Staats- und Parteiführung unter seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Raúl Castro solle sich aber weder an seinen Leitartikeln stören noch an einer Verschlechterung seines Gesundheitszustands oder an seinem Tod, schrieb Fidel Castro.

Er hatte sich seit mehr als einem Monat nicht mehr öffentlich zu Wort gemeldet. Die Spekulationen über seinen Gesundheitszustand nahmen zu, als er die Staatschefs von Ecuador und Panama während ihrer Kubabesuche im Januar nicht empfing. Castro war seit einer Operation im Juli 2006 nicht mehr öffentlich aufgetreten. Nach fast 50 Jahren an der Spitze Kubas gab er die Amtsgeschäfte an seinen Bruder Raúl ab, der Anfang 2008 offiziell Kubas Staatschef wurde. Im Juni 2007 hatte Castro zugegeben, dass er während seiner Krankheit im Sommer 2006 „zwischen Leben und Tod“ geschwebt habe.