Erster niederländischer Soldat getötet

Neue Entführung im Irak: Zwei Russen aus Firma verschleppt, ein weiterer erschossen. Erster tödlicher Angriff auf das niederländische Truppenkontingent

BAGDAD/KIRKUK dpa ■ Iraker haben südlich von Bagdad zwei russische Techniker der Firma Interenergoserwis verschleppt und einen dritten erschossen. Das russische Außenministerium berichtete, die Entführer hätten bislang keine Forderungen gestellt. Im April waren bereits neun Mitarbeiter der Firma für kurze Zeit entführt worden.

Im südirakischen Samawa starb unterdessen ein niederländischer Soldat durch eine Handgranate. Es war der erste tödliche Angriff auf das niederländische Truppenkontingent. Aufständische griffen gestern einen aus mehr als 20 Fahrzeugen bestehenden Transportkonvoi in Westirak an. Die Fahrzeuge waren für einen zivilen Vertragspartner des US-Militärs von Jordanien nach Bagdad unterwegs.

In Kufa tötete die US-Armee in der Nacht zum Dienstag nach Angaben eines Militärsprechers 13 schiitische Freischärler. 14 weitere Milizionäre der „Mahdi-Armee“ des radikalen Predigers Muktada al-Sadr seien gefangen genommen worden. Al-Sadr hatte seine Miliz zuvor zur Ausweitung ihrer Offensive aufgefordert, nachdem US-Panzer das Hauptquartier der Bewegung im Bagdader Vorort Sadr-City zerstört hatten. Seine Milizionäre gaben am Dienstag in Nadschaf Schüsse in die Luft ab, um eine Demonstration gemäßigter Schiiten aufzulösen, die den Abzug der „Mahdi-Armee“ aus der Pilgerstadt forderten.

Die Sciri-Partei hatte am Montag erklärt, es gebe eine Vereinbarung mit al-Sadr, wonach seine Kämpfer Nadschaf verlassen sollen.

In der nordirakischen Vielvölkerstadt Kirkuk explodierte gestern ein Sprengsatz auf einem Markt und tötete drei Kurden. Nach Angaben von Polizeidirektor Turhan Jussif wurden 25 weitere Bewohner des kurdischen Viertels zum Teil schwer verletzt.