Warnstreiks in hessischen Kaufhäusern

Kurz vor erstem verkaufslangen Samstag: Ver.di streikt für 4,5 Prozent mehr Lohn

FRANKFURT/MAIN ap ■ Zwei Tage vor dem ersten bis 20 Uhr verkaufsoffenen Samstag hat die Gewerkschaft Ver.di ihre Streiks im Einzelhandel ausgeweitet. Wie Ver.di mitteilte, wurden gestern zwei Kaufhof-Filialen und ein Karstadt-Warenhaus im Rhein-Main-Gebiet bestreikt. Damit solle der Druck auf die Arbeitgeber vor der heute anstehenden vierten Runde der Tarifverhandlungen verstärkt werden, hieß es zur Begründung.

Ver.di fordert für die rund 175.000 Beschäftigten im hessischen Einzel- und Versandhandel eine Erhöhung bei den Löhnen und Gehältern von 4,5 Prozent, mindestens aber 85 Euro, sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 50 Euro. Auch die Zuschläge für die verlängerte Samstagsöffnung sind zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft umstritten und bislang nicht tarifvertraglich geregelt.

Nach dem vorläufigen Scheitern der Tarifverhandlungen inBaden-Württembergs Einzelhandel protestierten in Karlsruhe rund 300 streikende Verkäuferinnen gegen die Haltung der Arbeitgeber. Dem Ver.di-Streikaufruf folgten die Beschäftigten von fünf Schlecker-Bezirken in Karlsruhe, Bruchsal, Rastatt und Baden-Baden. Die meisten der vom Streik betroffenen Schlecker-Filialen in diesen Regionen blieben ganztägig geschlossen.