Schwere Schiffskollision vor Bornholm

Chinesischer Frachter untergegangen. 27 Seeleute gerettet. Wrack verliert Öl

KOPENHAGEN/RØNNE dpa ■ Nach der Kollision eines chinesischen Frachters mit einem Containerschiff am Samstag vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm sind 27 Seeleute gerettet worden. Der Zusammenstoß bei ruhiger See und klarer Sicht ist möglicherweise auf „unsachgemäße Manöver“ zurückzuführen, hieß es nach Verhören der chinesischen Besatzung. Spezialschiffe begannen damit, auslaufendes Öl aus dem inzwischen gesunkenen Frachter „Fu Shan Hai“ aufzunehmen, um eine Ölpest zu verhindern.

Das Schiff hatte 60.000 Tonnen Kunstdünger und 1.700 Tonnen schweres Maschinenöl an Bord. Die „Fu Shan Hai“ liegt nun in 68 Metern Tiefe wenige Seemeilen vor Hammer, dem nördlichsten Punkt der im Sommer vor allem von deutschen Urlaubern besuchten Ferieninsel Bornholm. Der Frachter stellt ein Hindernis für die Schifffahrt in diesem Gebiet dar. Am Sonntag färbte sich das Seegebiet rot – eine Folge des langsam entweichenden Kunstdüngerpulvers. Umweltschäden seien aber nicht zu befürchten, sagten schwedische Behördensprecher im Rundfunk.

Ein Sprecher der dänischen Schifffahrtsaufsicht erklärte im Rundfunk, die Kollision zeige erneut, dass für die viel befahrenen Ostseegewässer eine Lotsenpflicht erwogen werden müsse.