Kongo: Sexuelle Gewalt als Waffe

BERLIN epd ■ Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat den Konfliktparteien in Kongo vorgeworfen, sexuelle Gewalt als Kriegswaffe einzusetzen. Die schlechte Sicherheitslage und Straffreiheit für die Täter bewirkten, dass es weiter zu zahlreichen Vergewaltigungen komme, erklärte die Organisation gestern in Berlin. Die Frauen litten unter Ängsten und Albträumen, würden in ihren Dörfern oft ausgegrenzt und von ihren Ehemännern verstoßen. In einem neuen Bericht, der auf der Befragung von Opfern beruht, heißt es, für die Frauen bestehe große Gefahr, sich mit HIV/Aids zu infizieren. Zudem erlitten sie körperliche und psychische Verletzungen. In einem Gesundheitszentrum im Osten des Landes hat die Hilfsorganisation nach eigenen Angaben seit sieben Monaten mehr als 600 Opfer sexueller Gewalt behandelt. Ein vierjähriges Mädchen, das vergewaltigt worden war, sei die jüngste Patientin gewesen.