elf und leuna

„Lobbyarbeit“

Die „Elf“-Affäre vor dem Pariser Strafgericht ist der größte Bestechungsprozess der französischen Geschichte: Es geht um 183 Mio. Euro, die zwischen 1989 und 1993 aus den Konzernkassen „verschwunden“ sind. 37 Menschen sind wegen Unterschlagung und persönlicher Bereicherung angeklagt.

Der größte Posten aus der schwarzen Kasse von „Elf“ floss Ende 1992 nach Deutschland: 47 Mio. Euro. 39 Mio. davon gingen an zwei Männer: den CDU-nahen Geschäftsmann Dieter Holzer und den französischen Geheimdienstler Pierre Lethier. Das Geschäft, um das sie sich kümmern sollten: Elf bekommt das Minol-Tankstellennetz in Ostdeutschland und investiert in Leuna bei Halle in die Petrochemie. Holzer und Lethier, beide in Paris angeklagt, behaupten, sie seien mit den Millionen für ein paar Wochen „Lobbyarbeit“ in Bonn und den östlichen Bundesländern honoriert worden. Sie wollen keine Politiker bestochen haben – weder in Deutschland noch in Frankreich. Für die Anklage sind die „Honorare“ Schmiergelder. DORA