Oij, der schpillt uns a Blues

Das Andy Statman Trio mixt im Sendesaal Klezmer mit Jazz und Bluegrass

Eingeweihten Klezmer-Fans wird der Name Andy Statman vielleicht schon mal begegnet sein, möglicherweise auch FreundInnen des Bluegrass. Denn ungewöhnlicherweise gehört Andy Statman in beiden Musikrichtungen zu den Erneuerern des Genres.

Als Klarinettist, der noch beim legendären Dave Tarras studiert hat, gilt Statman als eine der zentralen Figuren des Klezmer-Revivals in den USA. Auf originelle Weise verknüpfte er schon früh die osteuropäischen Traditionen mit Einflüssen anderer Stile.

Dabei zählt Spontaneität zu den Schlüsselelementen seiner Spielhaltung. Und das trifft sich gut mit der grundsätzlichen des Jazz: Zu dessen zentralen Elementen zählt ja immer schon die Improvisation.

Ebenso so virtuos und innovativ erweist sich Statman an der Mandoline als Bluegrass-Musiker. Auch hier zählt er zu den Wegbereitern einer Erneuerung, die manchmal als „Newgrass“ bezeichnet wird.

Mit seiner Spielweise, die das tradierte Repertoire und gängige Idiome des Instruments erweiterte, wurde Statman zu einer der anerkannt originellsten und kreativsten Stimmen auf der Mandoline. Und ganz, wie es der Titel „From Ukraine to Nashville“ verheißt, spannt sein Programm nicht nur einen Bogen zwischen diesen unterschiedlichen Traditionen, sondern verschmilzt sie auch noch mit avantgardistischen Spielweisen des zeitgenössischen Jazz.

Begleitet wird er dabei von Jim Whitney am Bass und Larry Eagle am Schlagzeug. Beide sind – ebenso wie Statman – in ganz unterschiedlichen Stilen zu Hause. So bringen sie weitere Klangfarben in den weiträumigen musikalischen Kosmos ein.

Arnaud Armgort

Das Andy Statman-Trio spielt kommenden Donnerstag, 8.Mai in der Reihe Sparkasse in Concert. Sendesaal von Radio Bremen, Bürgermeister-Spitta-Allee 45, 21 Uhr