Kusch lässt Knast filzen

Die neueste Personalentscheidung von Justizsenator Roger Kusch, die dieser erst am heutigen Montag bekanntgeben will, schlägt bereits hohe Wellen. Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Andrea Hilgers reichte zum Wochenende eine parlamentarische Anfrage zur „Neubesetzung der stellvertretenden Anstaltsleitung in der Justizvollzugsanstalt Billstedt“ ein. Wie die taz am Samstag enthüllte, soll die erfahrene Anstaltsvizeleiterin Hannelore Evard durch den 27-jährigen Richter auf Probe, Hanschristian Lohmann, abgelöst werden. Und das, obwohl der erst in der Vorwoche zum Richter berufene Jung-Jurist über keinerlei Erfahrung im Strafvollzug verfügt und das Amt auf Grund von Ausbildungsregularien kurz nach erfolgter Einarbeitung – nach 18 Monaten – wieder aufgeben muss.

„Das riecht nach einer typischen Kusch-Personalentscheidung, wie wir sie aus dem Untersuchungsausschuss ‚Schwarzer Filz‘ kennen“, ordnet Hilgers diese Personalie einschlägig ein. Dazu komme, dass mit der überraschenden Berufung knapp eine Woche vor der Bürgerschaftswahl Fakten geschaffen würden. Hilgers will nun wissen, ob die Stelle zumindest ordnungsgemäß ausgeschrieben wurde und was die Hintergründe des merkwürdigen Personalwechsels sind. mac