Verbotene Sonne

An vielen deutschen Rathäusern erinnert heute eine Flagge an die Unterdrückung Tibets – in Bremen nicht

taz ■ Die aufgehende Sonne symbolisiert die Freiheit und soll Wohlergehen und Glück für den Tibet bringen, die Strahlen stehen für die zwölf alten Stämme Tibets. Die Flagge Tibets ist voller Symbole. Wer sie in Tibet besitzt oder öffentlich zeigt, dem drohen harte Strafen.

Das Zeigen dieser Flagge ist daher in aller Welt ein Symbol für die Solidarität mit dem unterdrückten Tibet. Seit 1950 wird das ehemals souveräne Land von China besetzt gehalten. Der 10. März ist der Tag, an dem weltweit auf die Unterdrückung des tibetischen Volkes erinnert wird. Über 500 deutsche Städte beteiligen sich in diesem Jahr, indem sie an ihren Rathäusern die verbotene Flagge hissen, auch Bremerhaven. Das Bremer Rathaus wird sich allerdings auch in diesem Jahr nicht beteiligen und schiebt formale Gründe vor.

Die Bremer Tibet Initiative wird zwischen 13 und 14 Uhr eine Mahnwache auf dem Marktplatz abhalten. Und weil das Rathaus nicht bereit ist, sich an der Solidaritätsaktion zu beteiligen, hat die Initiative mit Viertel-Bürgermeister Robert Bücking Kontakt aufgenommen. Da Innensenator Kuno Böse (CDU) sich weigert, den offiziellen Fahnenmast des Ortsamtes Mitte dafür zur Verfügung zu stellen, wird Bücking die Fahne am Balkon befestigen. Dafür bedarf es keiner Genehmigung.

Ohne große internationale Proteste wurde am 27. Januar 2003 der ehemalige tibetische Mönch Lobsang Dhondup hingerichtet. „China hat allen Grund davon auszugehen, dass dieses arrogante Verhalten keine negativen Auswirkungen auf die Politik der westlichen Länder haben wird“, sagt Ingeborg Reuter, Vizevorsitzende der Tibet Initiative Deutschland e.V. kawe

Mehr Infos: http://www.bremen.de/info/tibet/flagge/