Bauen ohne Zuschuss

Mieterbund fordert Streichung der Eigenheimzulage und Strukturverbesserungen in Städten und Kommunen

BERLIN dpa ■ In der Debatte über eine große Steuerreform hat sich der Deutsche Mieterbund erneut für eine komplette Streichung der Eigenheimzulage ausgesprochen. Im Gegenzug solle ein Drittel der eingesparten Gelder in Höhe von 11 Milliarden Euro für Strukturverbesserungen in den Städten eingesetzt werden, erklärte der Verband gestern. Regierung und Opposition hatten sich vor Weihnachten auf eine Kürzung der Eigenheimzulage um 30 Prozent geeinigt. Der Mieterbund geht davon aus, dass die Zulage in der Diskussion über eine große Steuerreform wieder auf den Prüfstand kommt.

Wer sich nicht mit verödeten Innenstädten abfinden wolle, müsse zusätzliche Mittel über die Städtebauförderung und die Programme Soziale Stadt oder Stadtumbau Ost und West zur Verfügung stellen, sagte die Präsidentin des Bundes, Anke Fuchs. Viele Wohnviertel insbesondere aus den 60er- und 70er-Jahren hätten mit großen sozialen Problemen zu kämpfen. Die Kommunen hätten jedoch kein Geld, sagte Fuchs. Nach dem Vorschlag des Mieterbundes sollen die beiden weiteren Drittel aus der bisherigen Eigenheimzulage für eine Verbesserung des Wohngeldes und zur Konsolidierung des Bundeshaushalts verwendet werden. Die Mieten stiegen den Angaben zufolge im Bundesdurchschnitt um 1,1 Prozent.