Bombenbauer geständig

Verschwörung zu Anschlägen geben drei Angeklagte in London zu, geplanten Massenmord in der Luft nicht

LONDON dpa ■ Knapp zwei Jahre nach der Vereitelung von Bombenanschlägen auf britische Passagierflugzeuge haben sich gestern drei der insgesamt acht Angeklagten zum Teil schuldig bekannt. Den Hauptvorwurf der Planung von Massenmorden in der Luft weisen sie weiterhin zurück. Die drei in Großbritannien lebenden Muslime gaben vor dem Londoner Woolwich Crown Court zu, an einer Verschwörung zur Sprengung der Flugzeuge beteiligt gewesen zu sein. Damit hätten sie jedoch niemanden töten wollen, so die Verteidigung.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, dass sie Komponenten von Flüssigsprengstoff, die in Softdrinkflaschen versteckt waren, auf dem Londoner Flughafen Heathrow in mehrere Passagierflugzeuge schmuggeln wollten. An Bord der Maschinen sollten die Komponenten dann angeblich zu Sprengkörpern zusammengesetzt und zur Explosion gebracht werden. In der Folge wurde Flugreisenden weltweit die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck untersagt.

Ob die Angeklagten wegen der zielgerichteten Planung von Anschlägen auf Passagierflugzeuge mit Flüssigsprengstoff für schuldig befunden werden, muss die Geschworenenjury entscheiden. Das jetzige Schuldbekenntnis der drei Angeklagten bezieht sich laut Verteidigung auf die Planung von Explosionen, mit denen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Ungerechtigkeiten gegenüber Muslimen in Irak, Afghanistan und Libanon gelenkt werden sollte. Prozessbeobachter vermuten, sie wollten mit „Teilgeständnissen“ der Verurteilung in den Hauptanklagepunkten und damit möglicherweise lebenslangen Haftstrafen entgehen.