Flut lässt Deiche bersten

Hochwasser im Mittleren Westen der USA bedroht weitere Orte am Mississippi. Nationalgarde mobilisiert

WASHINGTON dpa/ap ■ Nach zwei Dammbrüchen am Mississippi sind zahlreiche Ortschaften im Westen des US-Staats Illinois überflutet worden. Auch im Nachbarstaat Missouri bereiteten sich Dutzende Orte auf massive Überschwemmungen vor. In Iowa standen nach den schwersten Fluten seit sieben Jahren immer noch weite Landesteile unter Wasser. Die Bewohner arbeiteten fieberhaft daran, gefährdete Dämme mit Millionen Sandsäcken zu verstärken. Die Schäden wurden bereits auf mehr als 1,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Unterdessen wurde den Angaben zufolge auch tausende Mitglieder der US-Nationalgarde mobilisiert, um die zahllosen Freiwilligen beim Füllen von Sandsäcken zu unterstützen und Wasser abzupumpen. Nach den jüngsten Dammbrüchen wurden hunderte weitere Hektar Ackerland überspült.

Die Fluten, die in den vergangenen Tagen weite Teile Iowas unter Wasser setzten, gingen nach einem Bericht der New York Times zwar inzwischen etwas zurück. Doch drohe neuer Regen den Mississippi weiter anschwellen zu lassen, wodurch Orte flussabwärts in Illinois und Missouri mit Überschwemmungen rechnen müssten. Mindestens 26 Dämme in den drei Staaten könnten brechen, sollten sie nicht mit Millionen von weiteren Sandsäcken stabilisiert werden.

Alleine in Iowa sind bei den Unwettern der letzten Wochen mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Ernten im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar wurden zerstört, beinahe 40.000 Menschen mussten vor den Fluten fliehen. Bislang stellte die Regierung in Washington Hilfen und Ausrüstung im Wert von vier Millionen Dollar zur Verfügung.