Politiker Peter von Oertzen gestorben

BERLIN taz ■ Peter von Oertzen, einer der letzten bedeutenden Theoretiker des freiheitlichen Sozialismus in Deutschland, ist vergangenen Sonntag in Hannover im Alter von 83 Jahren gestorben. Von Oertzen übte schon mit seiner frühen Schrift über die soziale Funktion des staatsrechtlichen Positivismus, vor allem aber mit seiner späteren Arbeit über die Räte in der Novemberrevolution einen profunden Einfluss auf die radikale deutsche Linke aus. Er trat 1946 in die SPD ein und hielt in Niedersachsen hohe Parteiämter inne. Seine Arbeit als Kultusminister zur Demokratisierung der Hochschulen hatte nur vorübergehenden Erfolg. Jahrzehntelang kämpfte er vergeblich für linke Positionen in der SPD, bevor er die Partei 2005 verließ und sich der WASG anschloss. Trotz langer Krankheit nahm er bis zu seinem Tod an den politischen Kämpfen Anteil. CS