IKB-Bank vorerst gerettet

Bund hilft mit 1 Milliarde Euro. Opposition erwägt Untersuchungsausschuss. Auch BayernLB belastet

BERLIN dpa/ap ■ Bundesregierung und die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben eine Lösung für die angeschlagene Mittelstandsbank IKB gefunden. Es würden 1,5 Milliarden Euro für die IKB bereitgestellt. Der Bund beteilige sich daran mit 1 Milliarde Euro, teilten Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) gestern nach einer Sitzung des KfW-Verwaltungsrats in Berlin mit. Die KfW hält 38 Prozent an der IKB. Woher allerdings die restlichen 500 Millionen Euro kommen sollen, war gestern noch nicht abschließend geklärt. Der Bund erwartet jedoch Hilfszusagen durch private Banken.

Die IKB hatte sich in den USA mit Immobilienkrediten verspekuliert. Ihre Manager beteiligten sich an einem spekulativen US-Immobilienfonds. Durch die Immobilienkrise platzen Kredite, die Bank verlor dadurch rund 11 Milliarden Euro. Dennoch kassierten die IKB-Vorständler zwischen 750.000 und 1 Million Euro an Sonderzahlungen.

FDP und Die Linke im Bundestag erwägen die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. „Das ist sicher ein Fall für einen Untersuchungsausschuss, denn es geht hier um Milliarden öffentlicher Gelder“, sagte Linksfraktionschef Oskar Lafontaine gestern. Lafontaine gehört dem 37-köpfigen KfW-Verwaltungsrat in seiner Eigenschaft als Abgeordneter an.

Wegen der US-Kreditkrise stellt sich auch die BayernLB auf Millionenbelastungen ein. Das operative Ergebnis der Landesbank sei 2007 mit rund 450 Millionen Euro belastet worden, hinzu kämen Buchwertminderungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, teilte die Bank mit.