bernd althusmann, kultusministerkandidat
: Bitte nicht mehr „Panzer“

BERND ALTHUSMANN, 41, Pädagoge und Betriebswirt, ist seit 1994 CDU-Abgeordneter in Hannover.

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Bernd Althusmann schweigt und grinst verlegen, er errötet noch einen Purpurton mehr. Erst später ringt er sich zu einem glasklaren „Nein“ durch. Dennoch wollen in Hannover die Gerüchte nicht verstummen, dass der am Dienstag mit 62 von 68 Stimmen erneut zum parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Fraktion gewählte Lüneburger neuer Kultusminister von Niedersachsen wird. Auch der 41-Jährige hat gehört, wie CDU-Ministerpräsident Christian Wulff in Lüneburg sagte, die Stadt habe lange keinen Minister mehr gestellt. Das solle sich nun ändern. „Da bin ich fast auf dem Stuhl zusammengebrochen“, sagt Althusmann. Dennoch: An den Gerüchten sei „absolut nichts“ dran. Erst am Ende der Koalitionsverhandlungen mit der FDP rüttelten sich die Personalien, am 25. Februar.

Zunächst muss die CDU klären, ob Amtsinhaber Bernd Busemann seinen Posten abgibt. Ob Wulff es schafft, seinen Widersacher auf den frei gewordenen Stuhl des Landtagspräsidenten abzuschieben, ist ungewiss. Gewiss ist indes, dass er Ruhe an den reformmüden Schulen wünscht.

Vielleicht wäre Althusmann dafür der richtige Zuchtmeister. Er bittet, ihn nicht mehr bei seinem Spitznamen „Panzer“ zu nennen. Dagegen steht, dass Alt husmann zwölf Jahre Offizier bei der Bundeswehr war. Dagegen steht, dass er hinter dem Rücken von Fraktionschef David McAllister als der eigentliche Organisator, Kujonierer und Einpeitscher der CDU-Abgeordneten gilt. Dagegen spricht auch der vorwurfsvolle Feldwebel-Ton, mit dem er die Opposition im Landtag drangsaliert. Wirkungsvoll, meinen einige Christdemokraten und loben seinen Überblick als Finanzexperte. Andere bemängeln, dass Althusmann, Mitglied in zwei Schützenvereinen, nur diese eine schnarrende Tonalität beherrsche. Für seinen Wechsel auf den Ministerposten spricht immerhin, dass er studierter Diplom-Pädagoge ist.

Vielleicht meinte Wulff aber Axel Gedaschko. Der Hamburger Umweltsenator soll am Wahlerfolg Ole von Beusts am 24. Februar zweifeln. Gedaschko war bis vor zwei Jahren Landrat in Harburg, er arbeitete einst bei der Lüneburger Bezirksregierung. KSC