Energie noch teurer

Verbraucherverband: Kosten für die privaten Haushalte werden 2008 um mindestens 10 Prozent steigen

BERLIN dpa ■ Die Energiekosten der privaten Haushalte werden 2008 nach Einschätzung der Verbraucherlobby um mindestens 10 Prozent steigen. „Es kann auch noch deutlich mehr werden, weil die Gaspreise den 2007 im Schnitt um 30 bis 40 Prozent erhöhten Ölpreisen folgen“, sagte der Energieexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), Holger Krawinkel, gestern. Zu befürchten sei außerdem, dass die jährliche Verteuerung von Öl und Sprit weitergehe, während beim Strom mit Hilfe der Netzagentur eher eine Preisberuhigung zu erwarten sei.

Die Politik müsse deshalb gerade bei Öl und Kraftstoffen die Konsequenzen ziehen und in den Bereichen Verkehr und Gebäudesanierung gegensteuern, forderte Krawinkel. Die geplante EU-Strategie der Verringerung des CO2-Ausstoßes für die EU-Autoflotte auf im Schnitt 120 Gramm je Kilometer sei zwar umweltpolitisch geboten. Der damit angestrebte Verbrauchsrückgang biete aber keinen ausreichenden Ausgleich für die sprunghaft steigenden Kraftstoffpreise.

Der Verband bekräftigte die Forderung, verstärkt auf den öffentlichen Nahverkehr zu setzen. Für den Bund bedeute dies, dass er eine weitere Milliarde Euro jährlich in den Ausbau der Schienenwege stecke.

„Klare Botschaften der Politik muss es auch im Heizungsbereich geben“, sagte Krawinkel. So sollte man bei bestehenden Gebäuden den Anforderungsstandard auf einen Höchstverbrauch von 7 Liter Heizöl je Quadratmeter und Jahr festlegen und bei Neubauten von 3 Litern. „Das 7-Liter-Haus und das 3-Liter-Haus sind technisch und ökonomisch heute machbar“, betonte der Verbandsvertreter.