Kontroverse um neue Gaza-Flotte

ISRAEL Arabischer Knessetabgeordneter will an Bord eines der Schiffe gehen. Ziel ist ein Ende der Blockade

JERUSALEM afp | Die angekündigte Beteiligung eines arabisch-israelischen Parlamentsabgeordneten an einer neuen Hilfsflotte für den Gazastreifen hat in Israel heftige Diskussionen ausgelöst. Mehrere Regierungsmitglieder warfen dem Knesset-Mitglied Basel Ghattas von der Vereinigten Liste arabischer Parteien am Montag vor, er unterstütze damit „den Feind“ und die „Terrorgruppe Hamas“. Ghattas hatte am Sonntag angekündigt, er wolle in einem griechischen Hafen an Bord eines der mindestens drei Schiffe gehen, welche die Seeblockade des isoliert am Mittelmeer gelegenen Palästinensergebiets brechen wollen.

Ghattas kündigte an, er werde zusammen mit dem schwedisch-israelischen Komponisten und linken Aktivisten Dror Feiler und der spanischen Europaabgeordneten Ana Maria Miranda Paz (aus der erweiterten Fraktion der Grünen) über Athen zur Solidaritätsflotte stoßen, die Ende des Monats vor dem Gazastreifen aufkreuzen könnte. In einem Brief an Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Mosche Jaalon betonte der Abgeordnete, es handele sich um „eine zivile Flotte, welche die Blockade mit friedlichen Mitteln beenden will“.

Das von der islamistischen Hamas-Bewegung kontrollierte Küstengebiet wird nach Entführungen israelischer Soldaten und Raketenangriffen auf Israel seit über acht Jahren von Israel und zuletzt auch Ägypten streng abgeriegelt. Schiffe dürfen die Küstengewässer weder ansteuern noch verlassen.

Bei einem der beteiligten Schiffe handelt es sich um den schwedischen Trawler „Marianne von Göteborg“, der von zwei Gaza-Solidaritätskomitees in Norwegen und Schweden gekauft wurde. Das Boot war am Freitag von Sizilien aus zu seiner letzten Etappe aufgebrochen und will sich jetzt nach Angaben der Organisatoren in griechischen Gewässern mit mindestens zwei weiteren Schiffen der „Freedom Flotilla III“ zusammenschließen, um weiter Richtung Gazastreifen zu fahren.