Armutsbekämpfung bei der UN: Extreme Armut bis 2030 beseitigen

Mit einem ehrgeizigen Fahrplan wollen die Vereinten Nationen bis zum Jahr 2030 extreme Armut in der Welt beseitigen. Expertengruppe übergibt 12-Punkte-Plan.

Von der Müllhalde leben: Armut in Palästina. Bild: dpa

NEW YORK afp/ap | In einem Appell an die Vereinten Nationen hat eine Expertengruppe unter Vorsitz von Großbritannien, Indonesien und Liberia einen Verstärkung des Kampfes gegen die Armut in der Welt gefordert. Premierminister David Cameron, Ministerpräsident Susilo Bambang Yudhoyono und Staatschefin Ellen Johnson Sirleaf übergaben am Donnerstag einen Zwölfpunkteplan an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, in dem sie die Beseitigung extremer Armut bis zum Jahr 2030 verlangten.

Die Politiker stehen einem Gremium aus 27 Regierungsmitgliedern und Wirtschaftsführern aus aller Welt vor, das den Plan ausarbeitete. Darin werden neben der Armutsbekämpfung auch eine umweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung, die Förderung von Frauen und die Vermeidung von Konflikten angemahnt.

Die Autoren schlagen unter anderem vor, Agrarsubventionen radikal zu streichen, gegen Steueroasen vorzugehen und sicherzustellen, dass multinationale Konzerne ihre Steuern ordnungsgemäß abführen.

Die formulierten Ziele sollen die Millenniumsziele der Vereinten Nationen ablösen. Diese laufen 2015 aus, ohne vollends erfüllt zu sein. Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise hatten viele Länder in den vergangenen Jahren ihre Entwicklungshilfe reduziert.

Die Autoren des Plans wiesen jedoch darauf hin, dass die vergangenen 13 Jahren „den schnellsten Rückgang der Armut in der Geschichte der Menschheit“ gebracht hätten. Inzwischen würde eine halbe Milliarde Menschen weniger unter der Armutsgrenze von 1,25 Dollar pro Tag leben.

Gefahr für die Menschheit

Der nun vorgelegte Zwölfpunkteplan soll der UN-Vollversammlung zur Diskussion übersandt werden, bevor er von den Mitgliedsstaaten angenommen wird. Der Plan will verstärkt den Fokus auf nachhaltige Entwicklung legen, da nach Ansicht der Autoren der Klimawandel und die Umweltzerstörung eine „beispiellose Gefahr für die Menschheit“ darstellen.

Die Ärmsten würden davon am härtesten getroffen, warnten die Autoren, die den Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius begrenzen wollen.

Der Plan nennt zwölf Prioritäten mit insgesamt 54 Einzelzielen. Neben der Bekämpfung der Armut legen die Autoren den Fokus auf die Herstellung von Gleichheit zwischen Mann und Frau, die Sicherung der grundlegenden Bildung von Kindern, die Reduzierung der Kindersterblichkeit, die Sicherung der Lebensmittelversorgung und die Garantie des allgemeinen Zugangs zu Trinkwasser.

Außerdem sollen dauerhafte Beschäftigung, nachhaltiges Wachstum und eine Verdopplung des Anteils erneuerbarer Energien angestrebt werden.

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