Asienworkshop 2017: So grün, so kühl, so schnell

JournalistInnen aus Myanmar und Kambodscha berichten in der taz über ihre Medien- und Presselandschaft.

Die TeilnehmerInnen auf dem Weg zur taz Bild: Anja Weber

von VERENA HÖLZL

Sie schauten von der Reichstagskuppel aus den deutschen Bundestagsabgeordneten bei der Arbeit zu, tauschten sich mit Kollegen aus Deutschland aus und staunten über die weltweit einmalige Institution der Bundespressekonferenz. Mitte Juni kamen zehn Journalisten aus Myanmar und Kambodscha auf Einladung der taz Panter Stiftung und des Auswärtigen Amtes für einen Workshop nach Berlin.

So grün, so kühl, so schnell und so geordnet sei alles in der Hauptstadt, urteilten die südostasiatischen Gäste, während sie bei Stadtrundgängen die unterschiedlichen Stationen der deutsch-deutschen Geschichte kennenlernten. Genauso wie in Deutschland stellt sich auch in Südostasien die Frage nach der Finanzierung von Medien. Das Geschäftsmodell der taz interessierte die Besucher deshalb genauso wie Diskussionen über den digitalen Wandel des Journalismus und Einblicke in die Arbeit der Rechercheplattform Correctiv.

Wie geht man mit der Vergangenheit um?

Unterstützt durch Deichmann

Sowohl in Myanmar als auch in Kambodscha stellt sich die Frage, wie man mit seiner Vergangenheit umgehen soll. Wird es in der ehemaligen Militärdiktatur Myanmar jemals eine Gedenkstätte wie das DDR-Gefängnis Hohenschönhausen geben und zu welchem Preis? Wie leben Minderheiten in Deutschland? Wie geht das Land mit seinen Flüchtlingen um? Wie lebt es sich in einem Haus einer ökologischen Baugemeinschaft?

„Auch wenn wir nicht alles eins zu eins übernehmen können, weil unsere Länder ganz anders aufgebaut sind, hat mich der Workshop inspiriert”, sagt Aung Shin, der als Redakteur bei der Myanmar Times in Yangon arbeitet.

Am 12. Juli 2017 wird in der taz eine Beilage über Demokratie in Myanmar und Kambodscha erscheinen, die von den eingeladenen Journalisten erarbeitet wurde.