Atomprogramm im Iran: Neue ballistische Rakete getestet

US-Präsident Donald Trump droht dem Iran offen mit dem Ende des Atomabkommens. Die Islamische Republik zeigt sich unbeeindruckt und testet erstmal eine neue Rakete.

Ein Mann auf einem blumengeschmückten Podium, umringt von Uniformierten winkt

Der iranische Präsident Ruhani sendet seine Grüße Foto: reuters

TEHERAN dpa | Der Iran hat nach eigenen Angaben mit Erfolg eine neue ballistische Rakete getestet. Die Rakete des Typs Choramschahr hat nach iranischen Medienangaben vom Samstag eine Reichweite von 2000 Kilometern und kann mehrere Sprengköpfe tragen. Die Nachrichtenagentur Tasnim veröffentlichte auch ein Video von dem Test.

Präsident Hassan Ruhani hatte am Freitag bei einer Militärparade in Teheran erklärt, dass der Iran trotz der Kritik aus den USA sein Raketenprogramm fortsetzen wolle. „Wir sind für Frieden in der Region und der Welt, aber für die Verteidigung unserer Sicherheit brauchen wir keine Erlaubnis“ von den USA, sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte in der Generaldebatte der Vereinten Nationen den Iran als „wirtschaftlich ausgelaugten Schurkenstaat“ bezeichnet, der Gewalt exportiere, und mit dem Ende des Atomabkommens mit der Islamischen Republik gedroht. Man könne dieses mörderische Regime nicht so weitermachen lassen, erklärte er mit Blick auf die Kriege in Syrien und im Irak, in die sowohl der Iran als auch die USA involviert sind. Der iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei hatte Trumps Rede als „billig, hässlich, dumm und unwahr“ zurückgewiesen.

Teheran betont immer wieder, dass sein Militär- und Raketenprogramm lediglich der Verteidigung der eigenen Grenzen diene und keine Bedrohung für andere Länder sei. Außerdem seien die Raketen so konstruiert, dass sie keine Atomsprengköpfe tragen könnten. Sein Programm zur Entwicklung von Kernwaffen hat der Iran im Rahmen des internationalen Atomabkommens eingestellt.

Dennoch gibt es im Westen, besonders in den USA und Israel, Sorgen wegen der iranischen Mittelstreckenraketen. Mit ihrer Reichweite könnten sie jeden Ort in Israel treffen. Außerdem wird vor allem in Israel befürchtet, dass der Iran sein Atomprogramm wieder aufnehmen könne.

Am Freitag hatte Teheran die Choramschahr bei einer Militärparade der Öffentlichkeit vorgeführt. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Rakete kleiner und eher als „taktische Waffe“ einzusetzen sei als andere ballistische Raketen, und dass sie mehrere Ziele gleichzeitig angreifen könne. Im Gegensatz zu Lenkraketen fliegen ballistische Raketen nach dem Start ungelenkt auf einer ballistischen Flugbahn.

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