Ausgleichszahlungen für NSU-Taten: 900.000 Euro Entschädigung

5.000 bis 10.000 Euro – diese „Pauschale“ erhalten Angehörige der Mordopfer des NSU, wie am Montag bekannt gegeben wurde. Dazu kommen Härtefall-Leistungen.

Tatort Köln-Mülheim. 22 Menschen wurden im Juni 2004 zum Teil lebensgefährlich durch eine Nagelbombe der NSU verletzt. Bild: dpa

BERLIN/OSNABRÜCK dpa | Ein Jahr nach der Enttarnung der rechtsextremen Terrorzelle NSU haben die Familien der Opfer rund 900.000 Euro Entschädigung erhalten. Das teilte das Bundesjustizministerium am Montag in Berlin mit. Die Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wird für die Ermordung von neun Geschäftsleuten türkischer und griechischer Herkunft sowie einer Polizistin verantwortlich gemacht. Zudem soll sie zwei Bombenanschläge begangen haben.

Die Entschädigungszahlungen stammen aus einem Fonds für die Opfer extremistischer Übergriffe, der nach Bekanntwerden der rechtsextremen Mordserie um eine Million Euro aufgestockt worden war. Angehörige und überlebende Opfer sollten als rasches politisches Signal unbürokratisch eine Pauschale zwischen 5.000 und 10.000 Euro erhalten.

Darüber hinaus werden laut Ministeriumsangaben nach einer Einzelfallprüfung zusätzliche Härtefall-Leistungen gewährt, die in der Summe von 900.000 Euro ebenfalls enthalten sind. Die Neue Osnabrücker Zeitung hatte zuvor eine Summe von 830.000 Euro genannt – diese Zahl stammt allerdings aus dem August.

Zur genauen Verteilung der Gelder wollte sich das Justizministerium aus Rücksicht auf die Betroffenen nicht äußern. Schließlich sei der Tod eines nahen Angehörigen ohnehin nicht mit Geld aufzuwiegen, erklärte eine Sprecherin.

Dem Zeitungsbericht zufolge erhielten die Ehepartner und Kinder der ermordeten neun Kleinunternehmer eine Pauschale von 10.000 Euro, Geschwister bekamen 5.000 Euro. Im Fall der ermordeten Polizistin seien 25.000 Euro geflossen. An die Opfer der beiden Bombenanschläge in Köln hätten die Behörden insgesamt 140.000 Euro überwiesen.

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