Ausstand bei Lufthansa: Streik wird ausgeweitet

Die Deutsche Bahn profitiert vom Streik bei der Lufthansa, muss aber auch kurzfristig Ersatzzüge bereitstellen. Die Flugbegleiter wollen den Streik ausweiten.

Der Streik des Kabinenpersonals der Lufthansa gegen Leiharbeit und Lohndumping geht in die nächste Runde. Bild: dapd

BERLIN taz | Das Kabinenpersonal der Lufthansa wird seinen Streik am Dienstag fortsetzen und möglicherweise flächendeckend ausweiten. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo ließ aber am Montag offen, wo und wann der Ausstand stattfinden soll. Dies will die Gewerkschaft erst sechs Stunden im Voraus bekannt gegeben, um dem Unternehmen Gegenmaßnahmen zu erschweren.

Die Stewardessen und Stewards bei der Lufthansa kämpfen mit ihrem Ausstand für mehr Gehalt und ein Ende der Leiharbeit bei Lufthansaflügen. Am Freitag waren in Frankfurt bei einer achtstündigen Arbeitsniederlegung rund 200 Lufthansa-Flüge ausgefallen. Davon profitierte unter anderem die Deutsche Bahn, die einen Teil der Fluggäste beförderte.

Am Freitag habe die Lufthansa ihre Möglichkeiten über- und die Streikbereitschaft unterschätzt, so die Gewerkschaft. Das Unternehmen sei nicht in der Lage gewesen, den Sonderflugplan aufrechtzuerhalten. Nach ein paar Stunden sei der Flughafen komplett gesperrt worden, weil alle Parkpositionen belegt gewesen sein. „Nichts ging mehr – effektiver kann ein Streik nicht mehr sein“, so Ufo.

Die Bahn profitiert beim Streik von den Ausfällen bei der Lufthansa, muss aber auch sehr kurzfristig auf solche Veränderungen reagieren können. „Wir entscheiden situativ, ob und wo wir zusätzliche Züge einsetzen“, sagte ein Bahnsprecher. Bei Bedarf könne die Zugreserve, die ohnehin in Bereitschaft stehe, auf die Schienen geschickt werden. Am Freitag habe es zwar keine Engpässe, aber ein erhöhtes Reiseaufkommen gegeben. Rund 340.000 Fahrgäste nutzen täglich den Fernverkehr der Bahn. Zum Vergleich: Am vergangenen Freitag saßen etwa 26.000 Passagiere wegen des Streiks bei der Lufthansa fest.

Die Lufthansa hat für Flugausfälle oder verpasste Anschlussflüge ein Kooperationsangebot mit der Deutschen Bahn abgeschlossen. Passagiere des innerdeutschen Flugverkehrs können ihr elektronisches Ticket für die eingetragene Strecke online über die Lufthansa-Internetseite, am Check-in-Automaten oder am Lufthansa-Schalter in einen Reisegutschein für die Deutsche Bahn umwandeln lassen. Mit diesen Gutscheinen können die verhinderten Fluggäste bei Inlandsverbindungen direkt in den Zug der DB einsteigen.

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